Kernkraft:Atommüll soll nach Niederbayern transportiert werden

Radioaktiver Abfall aus der Wiederaufbereitung deutscher Brennelemente ist zum Transport ins niederbayerische Zwischenlager Isar vorgesehen. Wann der Transport stattfinden soll, ist noch unklar. (Foto: Sina Schuldt/dpa)

Sieben Castor-Behälter aus der Wiederaufbereitung in Frankreich und Großbritannien sollen ins Zwischenlager Isar bei Landshut kommen. Bislang gab es keinen solchen Transport nach Bayern.

Sieben Castor-Behälter mit hoch radioaktivem Abfall dürfen im bayerischen Zwischenlager Isar aufbewahrt werden. Eine entsprechende Genehmigung für die Abfälle aus der Wiederaufbereitung deutscher Brennelemente in Frankreich und Großbritannien habe das Bundesamt für die Sicherheit der nuklearen Entsorgung (BASE) erteilt, teilte die BGZ Gesellschaft für Zwischenlagerung am Mittwoch mit. Damit sei bestätigt, dass die Behälter sicher in Niederbayern gelagert werden können. Ein Termin für den Transport der Castor-Behälter aus dem Nordwesten Englands nach Niederaichbach stehe bisher dagegen nicht fest. Die Genehmigung für den Transport sei zwar schon beantragt, aber bisher nicht erteilt.

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Dass die Behälter nach Bayern gebracht werden, liegt demnach an einem im Jahr 2015 verabschiedeten Konzept zur Verteilung der radioaktiven Abfälle, die noch im Ausland lagern. Damals seien neben dem Zwischenlager Isar noch Biblis in Hessen, Brokdorf in Schleswig-Holstein und Philippsburg in Baden-Württemberg als Ziele für den Rücktransport festgelegt worden. Die Verteilung orientiere sich am Verursacherprinzip, sagte ein BGZ-Sprecher. Aus bayerischen Atomkraftwerken sei fast so viel Material zur Wiederaufbereitung ins Ausland gebracht worden wie aus Niedersachsen. Während ins niedersächsische Atommülllager Gorleben aber schon 108 Castor-Behälter gebracht worden seien, sei bislang kein einziger in den Freistaat transportiert worden.

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