Wenn sich der Gemeinderat von Soyen an diesem Dienstag im Rathaus trifft, dann ist es für den wichtigsten Punkt der Tagesordnungspunkt eigentlich schon zu spät. "Antrag auf Nutzungsänderung eines Hotels zu einer Asylunterkunft" steht in der Einladung, und dahinter "Beratung und Beschluss". Doch die Räte der 3000-Einwohner-Gemeinde haben dem Antrag schon zugestimmt, ohne dass einer die Hand gehoben hätte. Denn für die dringend benötigten Asylunterkünfte gilt eine verkürzte Bearbeitungsfrist, und die hatte die von dieser Regelung überraschte Gemeinde schon im Oktober verstreichen lassen. Außerdem hatte der Rosenheimer Landrat Otto Lederer (CSU) den Mietvertrag unterschrieben, längst bevor das Thema überhaupt in Soyen angekommen ist. Denn anders, sagt Lederer, bekäme er überhaupt keine Unterkünfte mehr.
Migration:Ein Landkreis auf Herbergssuche
Lesezeit: 4 min
Rosenheim hat große Schwierigkeiten, die ankommenden Asylbewerber unterzubringen. Landrat Otto Lederer (CSU) muss sich unbeliebt machen - das zeigen die Beispiele in den Gemeinden Rott am Inn und Soyen.
Von Nina von Hardenberg und Matthias Köpf, Soyen/Rosenheim
Mordfall Hanna W. aus Aschau:Und dann geht sie alleine los ...
885 Meter liegen zwischen Hanna W. und ihrem Elternhaus, als sie in den frühen Morgenstunden die Disco verlässt. Dort ankommen wird die Studentin nie. Wochen später wird ein Mann festgenommen, doch reichen Hinweise allein, um ihn zu verurteilen?
Lesen Sie mehr zum Thema