Energie:Aiwanger will 600 neue Windräder

Wirtschaftsminister plant Anlagen vor allem in den Wäldern und fordert mehr Ausnahmen von der 10-H-Regel.

Wirtschafts- und Energieminister Hubert Aiwanger (Freie Wähler) möchte in den nächsten zehn Jahren mindestens 600 neue Windkraftanlagen im Freistaat errichten lassen. Das ergäbe eine Verdopplung der heute installierten Leistung, sagte Aiwanger am Mittwoch in München. Dazu müsste die bereits ausgewiesenen Vorranggebiete von der 10-H-Regel ausgenommen werden. Der Minister forderte auch, "dass wir massiv in die Wälder reingehen". Dort störten die Windräder weniger, und es müssten nur geringe Waldflächen gerodet werden. Derzeit stehen in Deutschland insgesamt rund 28 000, in Bayern 1138 Windturbinen. "Wir müssen jetzt vorwärts kommen", sagte Aiwanger. Ohne Akzeptanz der Bürger vor Ort werde der Ausbau aber nicht gelingen.

Nach der 10-H-Regel in Bayern müssen Windräder zu den nächsten Wohnhäusern den zehnfachen Abstand ihrer Höhe einhalten - ein 100 Meter hohes Windrad müsste also 1000 Meter von den Häusern entfernt sein. Am Donnerstag stimmt der Landtag über den Vorschlag der SPD-Fraktion ab, die 10-H-Regel abzuschaffen. Pauschal zwei Prozent der bayerischen Landesfläche für Windkraft auszuweisen, sei nicht praktikabel, sagte Aiwanger. Der Bund müsse die Gesamtleistung eines Bundeslands betrachten und die bayerischen Erfolge in der Solarenergie in die Rechnung einbeziehen. Bei Sonnenenergie sei Bayern bundesweit führend. Die Bundesregierung sollte das bayerische Förderprogramm übernehmen und den Ausbau der Solarenergie mit einem Förderprogramm für Photovoltaik-Speicher voranbringen. Auf dem zweiten Platz der Erneuerbaren Energien liegt in Bayern die Wasserkraft.

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