Thomas Steinfeld, geboren 1954 in Leverkusen und aufgewachsen in Sennestadt bei Bielefeld, ist leitender Redakteur der Süddeutschen Zeitung. Er studierte Germanistik und Musikwissenschaft in Marburg und Berlin und war Werbetexter und Übersetzer in Schweden, bevor er 1984 als Lektor für Germanistik an die University of Calgary ging. Zwei Jahre später wechselte er als Gastprofessor an die Université de Montréal, wo er bis 1990 blieb. In Montréal begann er, Essays und Rezensionen zu schreiben, zuerst für die Zeitschrift Merkur, dann auch für die Frankfurter Allgemeine Zeitung. Zurück in Deutschland, arbeitete er zunächst als Verlagslektor und Lehrbeauftragter an der Universität Stuttgart, bevor er Anfang 1994 als Literaturredakteur zur Frankfurter Allgemeinen Zeitung wechselte. Drei Jahre später übernahm er dort die Leitung des Ressorts "Literatur und literarisches Leben".
Im Sommer 2001 wechselte er als Leitender Redakteur ins Feuilleton der Süddeutschen Zeitung. Von Anfang 2007 bis Ende 2013 war er Feuilletonchef, seitdem ist er Kulturkorrespondent für Südeuropa. Daneben ist er Titularprofessor für Kulturwissenschaften an der Universität Luzern in der Schweiz. Er hat eine Reihe von Büchern geschrieben, darunter eine Kulturgeschichte der Stadt Weimar ("Weimar", 1998), eine erzählte Theorie der populären Musik ("Riff", 2001), eine Einführung in die Philologie ("Der leidenschaftliche Buchhalter", 2004), eine Biographie des schwedischen Arztes und Schriftstellers Axel Munthe ("Der Arzt von San Michele", 2007) und eine Stilkunde des Deutschen ("Der Sprachverführer", 2010). Herausgegeben hat er Bücher über Michel Houellebecq und Robert Gernhardt, ediert hat er Werke von August Strindberg und Curzio Malaparte. Zuletzt hat er Selma Lagerlöfs "Nils Holgerssons wunderbare Reise durch Schweden" (2014) neu übersetzt. Er lebt in Venedig und in einem Dorf an der südschwedischen Ostseeküste.