Ubers Selbstfahr-Programm pausiert, seitdem am 18. März ein autonomes Fahrzeug eine Fußgängerin überfuhr. In Arizona, wo sich der Unfall ereignete, ist eine Wiederaufnahme der Tests nun unwahrscheinlicher geworden: Der dortige Gouverneur Doug Ducey hat veranlasst, dem Fahrdienstleister die Testerlaubnis zu entziehen.
Der Unfall sei "fraglos ein Versagen" der Firma, die Erwartungen an die Sicherheit der Verkehrsteilnehmer zu erfüllen, schrieb er in einem Brief an das Unternehmen. Uber kann die Testfahrten aber theoretisch in anderen Bundesstaaten wieder aufnehmen.
Experten diskutieren seit dem Unfall, ob Sensoren und Kameras des Autos die Fußgängerin, die in der Nacht die Straße abseits eines Überwegs überquerte, hätten erkennen müssen.
Ebenfalls unklar war bislang, ob das hauseigene Sicherheitssystem des Autoherstellers Volvo zur Zeit des Unfalls aktiviert war. Uber nutzt für seine Testfahrten Fahrzeuge des SUV-Modells XC90. Am Montag erklärte nun ein Radar- und Kamera-Zulieferer von Volvo, dass die Standard-Sicherheitssysteme deaktiviert gewesen seien, darunter die Kollisionswarnung.
Stärkere Eingriffe als bei Konkurrenten
In einem im November 2017 mit Volvo geschlossenen Vertrag über den Verkauf von 24 000 Fahrzeugen ist festgelegt, dass das Start-up die Autos mit eigenen Sensoren und Software bestückt. Volvo selbst hat sich zu dem Unfall bislang nicht geäußert und angekündigt, die Untersuchung durch die Behörden abzuwarten.
Zuletzt hatte die New York Times berichtet, dass interne Dokumente von Uber etliche Probleme im Testprogramm thematisiert hätten. So gebe es Pannen beim Fahren durch Baustellen, überhaupt müsse der Mensch bei selbstfahrenden Uber-Autos weitaus stärker eingreifen als es bei anderen Konkurrenten der Fall sei.
Mehrere Unternehmen versuchen, die Technologie möglichst rasch zu verbessern, um damit als erste auf den Markt zu kommen.