Stauprognose Weihnachten 2015:Wann die Straßen voll sind

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Zu erwartende Staus auf den deutschen Autobahnen - auch rund um die Weihnachtsfeiertage. (Foto: SZ.de)
  • Die großen Autoclubs haben ihre Stauprognosen für die Weihnachtszeit veröffentlicht.
  • Eine besonders starke Reisewelle erwarten ADAC, AvD und ACE am 22. und 23. Dezember.
  • Besonders stark dürften die Autobahnen am ersten Januarwochenende und am Dreikönigstag frequentiert sein.

Ratgeber von Thomas Harloff

"I'm driving home for Christmas": Was Chris Rea in seinem Weihnachtslied-Klassiker besingt, ist in der Realität meist ein zähes Unterfangen. Denn Weihnachtszeit ist traditionell auch Stauzeit. Doch wer seine Fahrten rund um Weihnachten und den Jahreswechsel clever plant, hat gute Chancen, ohne große Verzögerungen durch den Verkehr zu kommen.

War die Situation auf den Straßen in der Vorweihnachtszeit bislang noch entspannt, wird es am vierten Adventswochenende voll auf den Autobahnen. Da in sechs Bundesländern (Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Schleswig-Holstein) und einigen europäischen Nachbarländern bereits am kommenden Montag (21.12.) die Weihnachtsferien beginnen, werden viele Autofahrer das Wochenende des 19. und 20. Dezembers in ihren Urlaub integrieren. Deshalb rechnet der ADAC vor allem am Freitagnachmittag mit sehr starkem Verkehr auf den Autobahnen der Ballungsräume.

Obwohl sich am Samstag und Sonntag noch einige Skiurlauber in den Weihnachtsverkehr mischen werden, erwartet der Autofahrerclub kaum Staus auf den Fernreiseautobahnen Richtung Alpen und Mittelgebirge. Eng dürfte es am Samstag jedoch in den Städten werden. Viele Menschen werden den Tag nutzen, um Geschenke einzukaufen, weshalb der Auto Club Europa (ACE) vor verstopften Straßen in die Stadtzentren warnt. Auch die Parkplätze dürften knapp werden, weshalb Weihnachts-Shopper - wenn möglich - Park-&-Ride-Angebote nutzen sollten.

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Volle Straßen am 22. und 23. Dezember

In neun Bundesländern (Baden-Württemberg, Berlin, Brandenburg, Bremen, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen) beginnen die Ferien am 23. Dezember, einzig in Bayern haben die Schüler erst von Heiligabend an frei. Entsprechend staureich dürften der Nachmittag des 22. Dezembers und der komplette Mittwoch, 23.12., werden. Übrigens auch in Österreich, hier beginnen die Weihnachtsferien am 24. Dezember. An den Grenzen zwischen Deutschland und Österreich kommt es weiterhin zu Kontrollen aufgrund der Flüchtlingssituation. Allerdings hat die Polizei ein flexibleres Vorgehen angekündigt, damit Autofahrer die Kontrollpunkte an den drei aus Österreich kommenden Fernstraßen A 8 bei Bad Reichenhall, A 93 in Kiefersfelden und A 3 bei Passau schneller passieren können.

Gewöhnlich kehrt an Heiligabend Ruhe auf den Straßen ein. Während der ADAC davon ausgeht, dass diese am ersten Feiertag anhält, glaubt der konkurrierende Autoclub AvD an sehr starken Verkehr am 25. Dezember. Am Samstag, den 26. Dezember, werden viele Skiurlauber die Straßen in die Alpen und Mittelgebirge verstopfen. Am Sonntag dürfte es kaum Entspannung geben, da neben den Wintersportlern bereits die ersten Rückkehrer aus dem Weihnachtsurlaub unterwegs sind. Neben den Skifahrer- und Hauptreiserouten dürften also auch die Autobahnen in den Ballungsräumen verstopft sein.

Auch rund um Silvester gehen die Autofahrerclubs von unterschiedlichen Voraussetzungen aus. Der 30. Dezember, Silvester und Neujahr sind dem ADAC zufolge eher unkritisch, was die Belastung der Straßen angeht. Laut AvD sollten sich Autofahrer an Silvester dagegen auf volle Straßen einstellen, da dieser Tag für viele der Auftakt eines Kurzurlaubs über das verlängerte Wochenende ist.

Richtig eng, da sind sich die Prognosen einig, dürfte es in den Tagen danach werden. Besonders am ersten Januarwochenende, wenn in sieben Bundesländern (Berlin, Brandenburg, Hamburg, Mecklenburg-Vorpommern, Saarland, Sachsen und Thüringen) die Ferien enden. Am Dreikönigstag (6. Januar, letzter schulfreier Tag in Bayern, Bremen, Niedersachsen. Nordrhein-Westfalen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein sowie Österreich) wird sich der Verkehr auf den Fernstraßen erneut ballen.

Besonders viel Verkehr erwartet der ADAC am Freitagnachmittag (8. Januar) rund um die Ballungsräume, denn für viele Wochenendpendler geht dann die erste Arbeitswoche des neuen Jahres zu Ende. Am Wochenende des 8. bis 10. Januar enden zudem in Baden-Württemberg, Hessen und Rheinland-Pfalz die Schulferien. Die letzten Weihnachtsurlauber aus diesen Bundesländern fahren also in ihre Heimat zurück und drängen sich mit vielen Tagesausflüglern und Skiurlaubern auf den Autobahnen. Dem ADAC zufolge sollen sich die Staus am Samstag und Sonntag allerdings in Grenzen halten.

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Staus auch in Österreich und in der Schweiz

Die vollen Straßen beschränken sich natürlich nicht nur auf Deutschland. Auch in den Nachbarländern sind die Schulen geschlossen und viele Weihnachtsurlauber mit dem Auto unterwegs. Besonders voll dürfte es auf den Transitstrecken in den Alpen werden. In Österreich erwartet der ADAC besonders auf der A 1 (West-), A 10 (Tauern-), A 12 (Inntal-) und A 13 (Brennerautobahn) zahlreiche Staus. Auch die Arlberg-Schnellstraße (S 16) und der Fernpass (B 179) sind betroffen. In der Schweiz kann es laut ACE am Gotthard-Tunnel durch Blockabfertigung zu Verzögerungen kommen, die Gotthard-Autobahn A 2 wird vor Skiurlaubern überquellen.

Wer möglichst wenig im Stau stehen möchte und zeitlich flexibel ist, plant seine Anreise also am besten am Samstag und Sonntag des vierten Adventswochenendes, am Montag, den 21. Dezember, oder direkt an Heiligabend. Die Rückfahrt sollte man auf einen Tag zwischen dem 28. Dezember und 1. Januar legen, auch der 4. und 5. Januar dürften eher unkritisch sein. Alle jene, die an den anderen Tagen ins Auto steigen (müssen), sollten neben "Driving home for Christmas" also auch den passenden Stau-Soundtrack in die Playlist laden. Ein wenig Inspiration gibt es in dieser Zusammenstellung von den Kollegen des SZ-Magazins.

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