Audi Q3 und RS Q3 im Fahrbericht:Ausreichende Basismotoren

Audi Q3 Facelift

Die vier Vierzylindermotoren des Audi Q3 decken ein Leistungsspektrum von 150 bis 220 PS ab.

(Foto: Audi AG)

Die fünf angebotenen Motoren hat Audi allesamt überarbeitet, was sich vor allem im gezügelten Verbrauch niederschlagen soll. Im Test stellten sich bereits die beiden 150 PS starken Basismotoren, ein 1,4-Liter-Turbobenziner und ein Zwei-Liter-Turbodiesel, als souveräne Antriebsquellen für den Audi Q3 heraus. In der Stadt sind die Triebwerke ausreichend spritzig, auf der Landstraße gefällt die Durchzugsstärke und auf der Autobahn reichen die Reserven, um bei Bedarf bis zu 204 km/h schnell zu sein.

Allerdings hat der Benzinmotor einige Nachteile: Er wird bei hohen Drehzahlen merklich lauter als der akustisch stets zurückhaltende Diesel und lässt sich nicht mit Allradantrieb kombinieren. Außerdem braucht er deutlich mehr Kraftstoff. Angegeben sind 5,5 Liter, der Bordcomputer ermittelte während der - zugegebenermaßen flotten - Probefahrt 9,5 Liter. Der Diesel verbrauchte 6,7 statt 4,6 Liter.

Allrad und S-Tronic? Muss nicht sein!

Während des Tests ließen sich die frontgetriebenen Q3-Varianten kaum an ihre Traktionsgrenzen bringen. Der beim 150-PS-TDI 1950 Euro teure Quattro-Antrieb bietet also nur bei schlüpfrigem Untergrund Vorteile. Den ebenfalls getesteten 184-PS-Diesel kombiniert Audi von vornherein mit Allradantrieb. Der Motor kann seinen Leistungs- und Drehmomentvorteil (maximal 380 statt 340 Newtonmeter) vor allem auf der Autobahn ausspielen, wo er bei Bedarf 219 km/h schnell ist. Außerdem gibt es ihn im Gegensatz zum schwächeren Diesel auf Wunsch mit einem Doppelkupplungsgetriebe samt Automatikfunktion. Doch auch hier gilt: Der Aufpreis von 1950 Euro für die S-Tronic ist ein verzichtbarer Luxus, da das manuelle Sechsganggetriebe seine Aufgaben kaum besser erledigen könnte.

Audi RS Q3 Facelift

Der Audi RS Q3 ist mit seinem 340 PS starken Fünfzylinder-Turbobenziner das Topmodell der Baureihe.

(Foto: Audi AG)

So viele Kombinationsmöglichkeiten es beim neuen Q3 in Sachen Antrieb auch gibt, beim Topmodell ist die Sache einfach: Der 2,5 Liter große Fünfzylinder-Turbobenziner des RS Q3 verteilt seine Kraft von 340 PS und maximal 450 Newtonmeter über ein siebenstufiges S-Tronic-Getriebe auf alle vier Räder. Und sorgt damit für ein Spurtvermögen, das manchem Sportwagen gut zu Gesicht stehen würde. 4,8 Sekunden von Null auf Hundert, 250 km/h Höchstgeschwindigkeit: Zahlen, die übertrieben erscheinen und sich beim Fahren auch so äußern. Der RS Q3 befriedigt das Verlangen nach ungehemmter Beschleunigung nur zu gerne und untermalt Zwischenspurts begeisternd mit dem typischen Fünfzylindersound: etwas röchelnd und unrund, aber immer kernig und einfach unverwechselbar.

Das letzte Quäntchen Direktheit fehlt

Die Kurvenkünste des RS Q3 können mit seinen Sprintqualitäten und der charakteristischen Klangfarbe nicht ganz mithalten, obwohl die einzelnen Zutaten nun harmonischer interagieren als zuvor. Die überarbeitete Lenkung leitet nun deutlich mehr Informationen von der Fahrbahn an den Fahrer weiter. Das Fahrwerk ist, genau wie bei den schwächeren Brüdern, spürbar komfortabler als bislang. Das sorgt für ein souveränes, unerschütterliches Fahrverhalten, dem aber das letzte Quäntchen Direktheit, das etwa der Mercedes GLA 45 AMG bietet, fehlt.

Dieses Manko lässt sich durchaus verschmerzen. Schwieriger wird das beim Blick in die Preisliste. Die weist beim RS Q3 einen Grundpreis von 56 600 Euro aus. Weniger, aber ganz bestimmt nicht wenig Geld kosten die schwächeren Versionen. Unter 29 600 Euro (1.4 TFSI mit 150 PS) ist nichts zu machen. Alle anderen Motorvarianten kosten teils deutlich mehr als 30 000 Euro, bieten aber dennoch genug Spielraum, um viel zusätzliches Geld in Ausstattungsoptionen anzulegen.

Audi Q3 mit Campingzelt

Das Campingzelt für den Audi Q3 kostet 1390 Euro Aufpreis.

(Foto: Audi AG)

Dafür gibt es einen verbesserten und verschönerten Q3, dem aber sowohl technisch als auch optisch weiterhin das Innovative fehlt - abgesehen von einem Detail. Im Zubehörprogramm findet sich neuerdings ein 1390 Euro teures Campingzelt, das sich in wenigen Minuten aufpumpen, aufbauen und an der geöffneten Heckklappe des Audis befestigen lässt. Vorsprung durch Technik? Auf dem Campingplatz vielleicht - auf der Straße droht dagegen so mancher Konkurrent zu enteilen.

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