Verhaltensbiologie:Hunde erkennen menschliches Lächeln

An Bildschirmen wurden die Hunde im Experiment auf lächelnde Gesichter trainiert (Foto: Clever Dog Lab / Vetmeduni Vienna)

Herrchen und Frauen ahnen es schon länger, jetzt belegen es Experimente: Hunde verstehen es offenbar, wenn ein Mensch sie anlächelt. Dabei spielt es keine Rolle, ob der Hund den freundlichen Menschen kennt oder nicht.

Von Christian Weber

Herrchen und Frauchen ahnen es schon lange, jetzt wollen es Wissenschaftler der Universität Wien streng experimentell nachgewiesen haben. Hunde erkennen es ganz allgemein, wenn Menschen lächeln, selbst wenn ihnen diese unbekannt sind ( Current Biology, online).

Zwar wurde das schon in früheren Studien behauptet, wie das Forscherteam um die Biologen Corsin Müller und Ludwig Huber berichtet, doch diese litten unter methodischen Mängeln. So könnte es gewesen sein, dass die Tiere nur auf ein deutliches Signal wie etwa die beim menschlichen Lächeln häufig freigelegten Zähne reagiert haben.

Selbst Lachfältchen erkannten die Tiere

In den neuen Experimenten wurden die Testhunde nun auch mit Fotos trainiert, die nur obere oder untere Gesichtshälften zeigen. Sie mussten also subtilere Zeichen wie etwa Lachfältchen um die Augen erkennen. Es zeigte sich, dass sie auch unter diesen Bedingungen mit bis zu 80-prozentiger Wahrscheinlichkeit menschliches Lächeln erkannten.

Leitautor Huber spekuliert außerdem, "dass die Hunde einem lächelnden Gesicht auch eine positive Bedeutung zumessen". Denn es sei schwieriger, die Tiere auf zornige Gesichter zu trainieren, vermutlich weil sie vor diesen intuitiv zurückschrecken.

© SZ vom 13.02.2015 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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