Paläontologie:Forscher finden den kleinen Cousin von Tyrannosaurus Rex

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So stellt sich ein Künstler vor, wie zwei der neu entdeckten Fleischfresser einen kleineren Dinosaurier jagen. (Foto: REUTERS)

Die bisher unbekannte Dinosaurierart aus Argentinien war ein Fleischfresser - trotz ihrer Stummelärmchen.

Forscher haben in Argentinien die Fossilien einer bisher unbekannten Dinosaurierart zutage gefördert, die vor etwa 90 Millionen Jahre gelebt haben soll. Der Zweibeiner sei sechs bis acht Meter groß gewesen, habe aber nur etwa 60 Zentimeter lange Arme gehabt, erklärten die Wissenschaftler in Buenos Aires. "Wir dachten, wir hätten einen Dinosaurier aus der Gattung Carnotaurus oder Giganotosaurus gefunden. Aber stattdessen sind wir auf eine Linie gestoßen, die wir bisher nicht kannten", sagte der argentinische Paläontologe Sebastián Apesteguía. Ihre Ergebnisse veröffentlichten die Forscher in einem Artikel in der Fachzeitschrift Plos One.

So sieht das rekonstruierte Skelett des Dinosauriers Gualicho shinyae aus: Er lief auf zwei Beinen und hatte sehr kurze Arme. (Foto: REUTERS)

Sie gehen jetzt davon aus, dass es sich wie bei anderen fleischfressenden Dinosauriern um ein Exemplar der Gattung Theropoda handeln muss, zu der auch die berühmte Spezies Tyrannosaurus Rex gehört. Auch der Tyrannosaurus hatte im Verhältnis zur Körpergröße sehr kurze Arme. Dieses Merkmal habe sich aber in mehreren Arten unabhängig voneinander entwickelt. Mit dem größeren Tyrannosaurus ist der Neuzugang im Bestiarium nur entfernt verwandt. Apesteguía sprach von einer "total neuen" Entdeckung. Das Gewicht des Tieres schätzen die Wissenschaftler auf etwa 450 Kilogramm. Zwar ist das Skelett nicht vollständig erhalten, doch die Knochen reichen aus, um die Merkmale des Tieres zu erkennen. Unklar sei noch, warum diese Spezies ähnlich wie Tyrannosaurus Rex nur zwei Finger gehabt habe. Dies gelte es herauszufinden, sagte Apesteguía.

Die Fossilien wurden 2007 in der argentinischen Region Patagonien entdeckt. Wegen bürokratischer Hürden hatte sich die Analyse verzögert. Aus den Hürden ergibt sich auch der Name des Dinosauriers: Das Forschungsteam kreuzte das spanische Wort für Fluch mit dem Nachnamen des Wissenschaftlers Akiko Shinya, der auf die ersten Fossilien gestoßen war. Heraus kam "Gualicho Shinyae".

© SZ.de/AP/dpa/ewid - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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