40 Jahre Mondlandung
Wettlauf mit der UdSSR
Den Wettlauf um die Erkundung des Weltalls verlieren die Amerikaner am 4. Oktober 1957 gegen die Sowjetunion und deren Satelliten Sputnik 1. Mit der Raumfahrtmission Apollo 11 entscheiden die Vereinigten Staaten den Wettstreit um die erste Mondlandung jedoch für sich. Das Ereignis belebt das amerikanische Selbstwertgefühl, das durch die Raumfahrterfolge der UdSSR lädiert war.Foto: dpa
40 Jahre Mondlandung
Mit 40.000 Stundenkilometern ins All
Am 16. Juli 1969 bricht die dreistufige Saturn-V-Rakete vom Kennedy Space Center auf. An Bord: Neil Alden Armstrong, Edwin "Buzz" Aldrin und Michael Collins. 2800 Tonnen wiegt die 110 Meter hohe Trägerrakete, die das Kommando- und Servicemodul Columbia sowie die Mondlandefähre Eagle (Adler), enthält. Mit fast 40.000 Stundenkilometern fliegen die drei Männer zunächst in eine Wartebahn um die Erde, bevor sie den Flug zum Mond antreten. "Während des Starts befand sich der wichtigste Kontrollhebel auf Neils Seite, nur wenige Zentimeter von seinem linken Knie entfernt", berichtet Collins. "Wenn Neil ihn um 30 Grad gegen den Uhrzeigersinn drehte, würden die drei Feststoffraketen des Rettungsturms zünden und die Columbia vom Servicemodul, und allem was drunter war, reißen." Armstrong hatte eine dicke Tasche auf dem Knie, die bei jeder Bewegung den Griff für den Startabbruch berührte. "Jesus, ich hatte schon die Schlagzeilen der Boulevardpresse vor Augen: MONDLANDUNG FÄLLT INS WASSER: Bodenloser Leichtsinn der Crew begräbt Amerikas Hoffnungen", erzählt Collins weiter.Foto: reuters
40 Jahre Mondlandung
Houston, der Adler ist gelandet
In der Landefähre Eagle leiten Armstrong und Aldrin die Trennung vom Mutterschiff ein und beginnen mit dem Sinkflug zum Erdtrabanten. Michael Collins bleibt zurück - Platz an Bord gibt es nur für zwei. "Der Anblick des Mondes ist wirklich spektakulär", kommentiert Armstrong. "Er füllt zwei Drittel unseres Fensters. Allein dieser Anblick war den Preis der Reise wert." Weil Eagle auf einem Felsen landen will, ändern die Astronauten den Kurs. Diese Änderung bringt den Bordcomputer zum Absturz. Den Sinkflug muss Armstrong zum Teil manuell steuern. Als die Männer im "Mare Tranquillitatis", im Meer der Ruhe, landen, funkt Armstrong zur Erde: "Houston, Tranquility Base here, the Eagle has landed." (Houston, hier Tranquility-Basis. Der Adler ist gelandet.)Foto: ap
40 Jahre Mondlandung
Ein großer Schritt für die Menschheit
Um 3.56 Uhr mitteleuropäischer Zeit, vier Tage nach dem Start von der Erde, berührt Neil Armstrong mit seinem linken Fuß den Mond. Sein Satz "That's one small step for a man, one giant leap for mankind" (Das ist ein kleiner Schritt für einen Menschen, aber ein großer Sprung für die Menschheit) steht heute in den Geschichtsbüchern. Laut offizieller Version hatte sich Armstrong den Satz während des Anflugs überlegt. 20 Minuten später steigt auch Aldrin aus. Der Erfolg der Mondlandung rückt innen- und außenpolitische Probleme der USA wie Rassenunruhen und Vietnamkrieg zumindest für eine Weile in den Hintergrund.Foto: dpa
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Kennedys Auftrag ist erfüllt
Im Kontrollzentrum hält es nach der geglückten Landung niemanden mehr auf den Sitzen. "Task accomplished" (Aufgabe erfüllt) zeigt das Plakat links neben der Leinwand. John F. Kennedys Auftrag von 1961 - zum Ende der sechziger Jahre werde ein Amerikaner den Erdtrabanten betreten - ist erfüllt.Foto: NASA
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Kein Leben auf dem Mond
Auf dem Mond führen die Amerikaner verschiedene Experimente durch: Während Armstrong Mondgestein sammelt, baut Aldrin einen Seismographen auf. Er soll verschiedene geologische Aktivitäten wie Vulkanausbrüche aufzeichnen. Die auf der Erde durchgeführte Auswertung des gesammelten Mondgesteins (22 Kilogramm) ist ernüchternd: Es gibt keinen Hinweis auf Leben auf dem Erdtrabanten.Foto: reuters
40 Jahre Mondlandung
Die Mondlandung wird ein globales Medienereignis
Circa eine halbe Milliarde Menschen sitzen weltweit vor den Fernsehbildschirmen, um live mitzuerleben, wie die drei Amerikaner in 384.000 Kilometer Entfernung Geschichte schreiben. Die Mondlandung wird in 49 Länder übertragen. Sie wird zum globalen Medienereignis. ARD und ZDF übertragen den Mondflug 28 Stunden lang live. Die Einschaltquoten liegen bei 50 Prozent. Zeitungen drucken Sonderseiten - Die Bild titelt: "Der Mond ist ein Ami."Foto: AP
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Den Sonnenwind untersuchen
Mit einer Tüte aus Aluminiumfolie, die an einer Teleskopstange befestigt ist, fangen die Astronauten Teilchen des Sonnenwinds ein. Der Sonnenwind besteht aus geladenen Teilchen. Sie strömen von der Sonne ins All.Foto: AP
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Aufstellen der Fahne wird beinahe ein Desaster
Das Aufstellen der Fahne bereitet Armstrong und Aldrin einige Schwierigkeiten. "Während einer Pause mit den Experimenten schlug Neil vor, wir sollten die Flagge aufstellen. Wir mussten uns mächtig anstrengen, und es endete beinahe in einem Desaster", erklärt Aldrin. "Auch Public Relations braucht ganz offensichtlich Training." Die Astronauten schaffen es nicht, den Teleskoparm, der die Flagge waagerecht halten soll, auszufahren. Die Stars and Stripes bleibt voller Wellen. Auch können die beiden die Fahne nicht tief genug in den Boden stecken. "Ich hatte ernsthafte Befürchtungen, dass die amerikanische Flagge vor den Augen der Welt an den Fernsehbildschirmen im Mondstaub zusammenklappen würde", gesteht Aldrin.Foto: AP
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Rückkehr zum Mutterschiff Columbia
Nach zweieinhalb Stunden treten Armstrong und Aldrin die Rückkehr zum Mutterschiff Columbia an, in dem Collins zurückblieb. Während seine Kollegen den Erdtrabanten erkundeten, kreiste er um diesen. Acht Tage nach dem Start der Rakete landet die Kapsel mit den Männern im Pazifischen Ozean. Ein US-Marineschiff fischt sie südwestlich von Honolulu aus dem Wasser.Foto: AP
40 Jahre Mondlandung
Die Astronauten in Quarantäne
Auf dem Flugzeugträger USS Hornet begrüßt Präsident Richard Nixon die Heimkehrer am Fenster der mobilen Quarantäne-Station. Drei Wochen müssen die Astronauten insgesamt in Quarantäne bleiben, da man ausschließen will, sie könnten Krankheitserreger vom Mond mitgebracht haben.Foto: AP
40 Jahre Mondlandung
Bildaufnahmen entfachen Verschwörungstheorien
Aldrin (r.) hat es nie verwunden, dass er nach Armstrong (l.) nur als zweiter Mensch den Mond betreten hat. Trösten dürfte ihn auch nicht, dass viele die Mondlandung anzweifeln und Verschwörungstheorien entwickeln. Kritiker behaupten, die USA hätten die Mondlandung in einem Filmstudio inszeniert, da sie Unstimmigkeiten in den Bildaufnahmen vom Mond entdeckt haben: eine wehende amerikanische Fahne oder Fotos, auf denen keine Sterne zu sehen sind.Foto: ddp
40 Jahre Mondlandung
Der letzte Mensch auf dem Mond
17 Apollo-Missionen unternahm die NASA insgesamt. Sechsmal - während der Apollo-Missionen 11, 12, 14, 15, 16 und 17 - landen Menschen auf dem Mond. 1972 betreten zum letzten Mal Menschen den Erdtrabanten. Der Geologe Harrison Schmitt ist einer der letzten.Nicht alle Mondlandungsversuche verliefen erfolgreich: Die Besatzung der Apollo-13-Mission kehrt 1970 ohne eine Mondlandung auf die Erde zurück. Ein Sauerstofftank des Servicemoduls war explodiert und hätte fast zu einer Katastrophe geführt.Foto: dpa
40 Jahre Mondlandung
Neue Mondmission 2020
2020 sollen mit der Mondlandefähre Altair erneut Menschen zum Mond fliegen - und dort bleiben. Im Rahmen des Programms Constellation ist der Bau einer Forschungsstation geplant, in der Wissenschaftler ein halbes Jahr lang leben und forschen können. Neben wissenschaftlichen Interessen treiben die neue Mission auch wirtschaftliche voran: Der Mond verfügt über Rohstoffe, die es auf der Erde nur sehr selten gibt wie Iridium, aus dem unter anderem chirurgische Instrumente gefertigt werden. Vor dem Start der Mission gilt es für Forscher und Ingenieure noch zahlreiche offene Fragen zu klären: Wo soll die Station errichtet werden und wie soll sie letztendlich aussehen?Foto: NASA