Überlastung von Zentralbankmitarbeitern:EZB schafft 40 krisensichere Jobs

Die Euro-Krise vernichtet nicht nur Arbeitsplätze: In der Zentrale der Europäischen Zentralbank in Frankfurt werden 40 neue Stellen geschaffen. Manch ein überlasteter Währungshüter murrt trotzdem.

Je länger die Krise dauert, desto anstrengender wird es für die Krisen-Feuerwehr. Die Europäische Zentralbank (EZB) ist überlastet und muss nun sogar 40 neue Mitarbeiter einstellen. Der EZB-Rat hat die zusätzliche Stellen für das Jahr 2013 genehmigt. Allein auf die in der Krise stark geforderte Abteilung für volkswirtschaftliche Analyse solle rund die Hälfte der neuen Kräfte entfallen.

EZB-Präsident Mario Draghi habe damit eine Zusage von Anfang Juli eingelöst, die Kapazitäten der Notenbank auszubauen. Hintergrund der Aufstockung sind dem Bericht zufolge Klagen der Mitarbeiter über eine zu hohe Arbeitsbelastung. Aufgabe der EZB ist eigentlich der Kampf gegen die Inflation. In der Krise überwacht sie aber mit EU und Internationalem Währungsfonds zusammen Staaten unter dem Rettungsschirm. Derzeit muss sie sich für ihre umstrittenen Anleihekäufen von angeschlagenen Euro-Staaten rechtfertigen. In einem Brief hatte sich die EZB-Gewerkschaft Ipso Anfang Juli an Draghi gewandt.

Den Mitarbeitern der Bank geht der Personalaufbau aber offenbar nicht weit genug - aus ihrer Sicht werden noch mehr Arbeitskräfte benötigt. "Das ist nicht mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein", zitiert die Welt die Belegschaft.

Die Pläne des Direktoriums hätten ursprünglich vorgesehen, das Personal mittelfristig deutlich stärker zu erhöhen. Doch im Zentralbank-Rat habe sich dafür zunächst keine Zustimmung gefunden.

Sollte eine gemeinsame europäische Bankenaufsicht wie geplant bei der EZB in Frankfurt angesiedelt werden, wird die Arbeitsbelastung für die Banker weiter steigen. Anfang September will die EU-Kommission einen entsprechenden Plan vorlegen, wonach die EZB künftig alle wichtigen Banken der Euro-Zone überwachen soll. Das forderte am Mittwoch

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