Suchmaschine:Experte für Künstliche Intelligenz übernimmt Google-Suche

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Die Google-Mutter Alphabet ist das wertvollste börsennotierte Unternehmen der Welt. (Foto: dpa)
  • John Giannandrea, ein Spezialist für Künstliche Intelligenz, wird künftig die Google-Suchmaschine leiten.
  • Der Managerwechsel ist laut Analysten ein Hinweis darauf, dass selbstlernende Maschinen für den Konzern an Bedeutung gewinnen.

Die Google-Suche bekommt einen neuen Chef: John Giannandrea, ein Spezialist für Künstliche Intelligenz (KI), wird sie in Zukunft leiten. Das kündigte der Google-Mutterkonzern Alphabet an. Er übernimmt am 26. Februar den Posten von Amit Singhal, der nach 15 Jahren den Konzern verlasse, um sich stärker der Wohltätigkeit zu widmen und mehr Zeit mit seiner Familie zu verbringen, wie Singhal mitteilte.

Giannandrea arbeitet seit 2010 bei Google. Unter anderem wandte er dabei Techniken des sogenannten "machine learning" auf Bereiche wie die Bildersuche und Funktionen von Googles E-Mail-Dienst Gmail an. Diese Technologie sei von vordringlicher Bedeutung, "um einen wirklich intelligenten Helfer zu erschaffen, der unsere Benutzer mit Informationen und Vorgängen in der echten Welt in Verbindung setzt", erklärte Google.

Chefwechsel als Hinweis auf die zukünftige Ausrichtung Googles

"Dass sie den KI-Chef ausgewählt haben, um diese Rolle zu übernehmen, sagt viel darüber aus, wie sie die zukünftige Entwicklung einschätzen", sagte der Analyst Sameet Sinha von B. Riley & Co. Intelligente Systeme bilden die Grundlage für selbstfahrende Autos und sprachgesteuerte Assistenten wie Apples "Siri".

Der Personalwechsel bei Google gehört zu einem Trend bei vielen Tech-Unternehmen, in ihren Produkten verstärkt auf AI zu setzen, wie diese Technologien nach der englischen Abkürzung für "artificial intelligence" auch genannt werden. So wurde Anfang Januar berichtet, Apple habe den KI-Start-Up Emotient übernommen. Dessen Technologie soll es erlauben, durch die Analyse von Gesichtsausdrücken die Gefühlslage des Nutzers zu erkennen. Das Unternehmen SwiftKey gab zuletzt bekannt, es werde von Microsoft aufgekauft. Die Tastatur-Software wird auf Android- und iOS-Handys eingesetzt und lernt vorherzusagen, welches Wort ein Benutzer als nächstes eingeben wird.

Google-Mutter war zeitweise wertvollster Konzern der Welt

Erst vor wenigen Tagen hatte die Google-Mutter Alphabet Apple als wertvollstes börsennotiertes Unternehmen der Welt abgelöst. Der Börsenwert der einst unter dem Namen Google bekannten Firma stieg nach Bekanntgabe der Quartalszahlen am Dienstag auf 542 Milliarden Dollar - und lag damit über den 532 Milliarden Dollar von Apple. Am Donnerstag verlor die Alphabet-Aktie jedoch wieder und musste den Status des wertvollsten Unternehmens an Apple zurückgeben.

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Im letzten Quartal des Jahres machte Alphabet als Holding 21,3 Milliarden Dollar Umsatz. Im Vergleich zum Vorjahr ist das eine Steigerung um 24 Prozent. Die Holding führt das Wachstum vor allem Zuwächse in der mobilen (Google-)Suche zurück, aber auch auf die Video-Plattform Youtube.

Zum ersten Mal präsentierte Alphabet die Quartals- und Jahresabschlusszahlen in zwei Segmenten. Anleger sollten vor allem erfahren, wie profitabel das Werbegeschäft von Google ist. Und die Antwort lautet: sehr profitabel.

Das zeigt sich vor allem, wenn man die Gewinne, Verluste und Investitionen von Google gesondert auflistet. Google - das beinhaltet zum Beispiel die Suchmaschine, Youtube, Android und Google Play - machte einen Umsatz von 74,5 Milliarden Dollar, was einem Wachstum von 13,5 Prozent im Vergleich zum Vorjahr entspricht. Der Profit liegt bei 23,4 Milliarden Dollar (2014: 19 Milliarden). Die Prognosen der Analysten wurden damit deutlich übertroffen.

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