Politik der niedrigen Zinsen:Warum die Löhne nicht steigen

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Während Manager immer mehr verdienen, steigen die Löhne für Angestellte in kleineren Unternehmen oft sehr langsam. (Foto: imago stock&people)

In Deutschland wächst die Ungleichheit. Bei der Suche nach den Gründen wird die Politik der niedrigen Zinsen weitgehend ausgeklammert. Dabei liegt hier das Problem - und alles kann noch viel schlimmer kommen.

Von Gunther Schnabl

Die wachsende Ungleichheit wird unterschiedlich wahrgenommen. Das bisher SPD-geführte Bundeswirtschaftsministerium berichtete noch vor der Bundestagswahl, dass für 40 Prozent der Bevölkerung das reale Einkommen niedriger liegt als vor 20 Jahren. Die CDU akzentuiert anders: Für sie sind ein historisch hohes Volkseinkommen und niedrige Arbeitslosigkeit Anlass für Zufriedenheit. So oder so liefert die Wissenschaft Erklärungen. Der französische Ökonom und Bestsellerautor Thomas Piketty schreibt die wachsende Ungleichheit seit den 1970er-Jahren einem unregulierten Kapitalismus zu. Die fortschreitende Vermögenskonzentration lähme das Wachstum. Dani Rodrik aus Harvard führt stagnierende Löhne auf billige Löhne in den aufstrebenden Volkswirtschaften zurück. Andere meinen, dass Innovationen wie Roboter Arbeitslosigkeit in alten Industrien schaffen, während smarte Erfinder wie Facebook-Gründer Mark Zuckerberg Geld scheffeln.

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