Krise in der Ukraine:Tchibo stoppt Werbung mit Vitali Klitschko

Sieht so ein Mann aus, der für Springseile wirbt? Tchibo verneint die Frage inzwischen. (Foto: REUTERS)

Seine neue Rolle setzt ihn in ein anderes Licht: Als Boxer war Vitali Klitschko eine beliebte Werbefigur in Deutschland, doch das ändert sich nun. Die Einzelhandelskette Tchibo stoppte wegen der Krise in der Ukraine die Ausstrahlung eines Werbespots mit Klitschko, der dort als Oppositionsanführer auftritt.

Wie sehr sich Vitali Klitschkos Wahrnehmung in der Öffentlichkeit geändert hat, merkt er nun auch in seiner Rolle als Werbefigur. Vor zwei Monaten hatte er seinen Weltmeistertitel im Schwergewichts-Boxen abgegeben, um sich ganz auf seine Aufgabe als Oppositionsanführer in der Ukraine zu konzentrieren. Das führt nun zu weiteren Konsequenzen: Die Einzelhandelskette Tchibo zog wegen der Krise in der Ukraine die Ausstrahlung eines Werbespots mit Klitschko zurück. "Angesichts der Bilder, die uns in den letzten Tagen aus Kiew erreicht haben, scheint es uns nicht angebracht, diesen Film noch zu zeigen", sagte Tchibo-Sprecher Arnd Liedtke dem Tagesspiegel am Sonntag.

Die Firma bedaure dies. Der Zeitung zufolge sollten Vitali Klitschko und sein Bruder Wladimir in dem 30 Sekunden langen Film für verschiedene Fitnessprodukte wie etwa ein Springseil werben.

Der Spot sei bereits im Sommer gedreht worden und hätte in Kürze ausgestrahlt werden sollen. Auf den Produkten sind den Angaben zufolge die Gesichter der Klitschko-Brüder aufgedruckt. "Das lässt sich aber nicht mehr ändern", so Tchibo-Sprecher Liedtke weiter.

Schon bezahlt und gebucht

Wie hoch der finanzielle Schaden durch die zurückgezogene Werbung ist, wollte er laut Tagesspiegel am Sonntag nicht sagen. Sowohl die Klitschko-Brüder als auch die Werbeagentur seien bezahlt und die Fernsehsendezeiten für den Film größtenteils verbindlich gebucht worden.

Vitali Klitschko ist einer der führenden Köpfe der ukrainischen Opposition. Bei monatelangen Massenprotesten in dem Land und Zusammenstößen von Demonstranten und Sicherheitskräften hatte es in den vergangenen Tagen zahlreiche Tote gegeben. Am Samstag setzte das Parlament Präsident Viktor Janukowitsch ab.

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