Höhere Ausgaben:Technologiekonzerne verstärken Lobbyarbeit

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Bitte ganz wenig Regulierung: Große US-Technologiefirmen wie Google oder Microsoft haben 2013 deutlich mehr Geld ausgegeben, um die Politik zu ihren Gunsten zu beeinflussen. Vor allem Internetkonzerne investierten eifrig.

Die Logik der großen Technologiekonzerne ist simpel: Lieber gleich ordentlich Geld investieren, um ein ungeliebtes Gesetz zu vermeiden als später noch größere Summen zu zahlen, weil man gegen ebenjenes Gesetz verstoßen hat. Im vergangenen Jahr haben Unternehmen ihre Lobbyarbeit in Washington so noch einmal deutlich verstärkt: 61 Millionen US-Dollar investierten Google, Microsoft und andere Tech-Firmen, um die Politik der amerikanischen Regierung zu ihren Gunsten zu beeinflussen - ein Anstieg um 15,9 Prozent im Vergleich zum Vorjahr.

Die unabhängige Non-Profit-Organisation Consumer Watchdog hat die Zahlen ausgewertet. "Politik in Washington dreht sich alleine darum, wie viel Geld man herumschleudern kann", sagte John M. Simpson, der für die Organisation arbeitet. "Diese Tech-Jungs sind zunehmend bereit, alles zu investieren, damit sie bekommen, was sie wollen."

Am meisten Geld investierte AT&T. Der Telekommunikationskonzern gab 15,9 Millionen Dollar für Lobbyarbeit aus. Unter den großen Internetfirmen führt Google das Ranking an - und das mit Abstand: 14,1 Millionen Dollar investierte der Suchmaschinenbetreiber. Das ist zwar weniger als im Vorjahr, da musste Google aber auch viel Geld ausgeben, um eine drohende Kartellstrafe abzuwenden.

Microsoft erhöhte sein Budget für Lobbyarbeit 2013 um fast 30 Prozent. 10,5 Millionen Dollar gab der Konzern aus, um die Geschicke in Washington zu steuern. Am beeindruckendsten rüstete aber Facebook auf: Die Ausgaben des Unternehmens stiegen um etwa zwei Drittel auf 6,4 Millionen Dollar. Auch Apple, Amazon und Yahoo investieren deutlich mehr als im Vorjahr.

Zu den wichtigsten Themen 2013 zählte für die Firmen die Einwanderungsreform. Die Konzerne wollen erreichen, dass sie möglichst viele gut ausgebildete Fachkräfte anstellen können. Natürlich spielte wie immer auch die Regulierung eine wichtige Rolle, oder besser gesagt: die Vermeidung von neuen Beschränkungen.

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