Großbritannien:Bank verkauft 918 Kneipen

Auf der Suche nach Flüssigem: Bei der verstaatlichten Royal Bank of Scotland herrscht Ausverkauf. Sie wird alle ihre Kneipen an Heineken los. Einer davon gehörte einst Madonna.

Banken sollten immer flüssig sein. Dafür muss die Royal Bank of Scotland (RBS) nun Besitz verkaufen, in dem es nur ums Flüssige geht: ihre Kneipen. Die britische Großbank trennt sich nach mehr als zehn Jahren von 918 Pubs in Großbritannien.

Die niederländische Heineken-Brauerei kauft die Pubs für 492 Millionen Euro, wie die RBS am Freitag mitteilte. Die Bank wurde in der Finanzkrise vor drei Jahren zu einem Großteil verstaatlicht. Großbritannien hält seitdem mehr als 80 Prozent der Anteile. Im gegenzug zur staatlichen Hilfe sagte die RBS zu, sich von Abteilungen und Besitz zu trennen, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

Heineken besitzt in Großbritannien bereits 462 weitere Kneipen. Durch den Kauf wird der niederländische Konzern zu einem der größten Pub-Betreiber in Großbritannien. Er dürfte die neuen Kneipen als weitere Kanäle nutzen, über die er Heineken-Bier vertreiben kann.

Betrieben werden die Kneipen von der Tochterfirma Scottish & Newcastle Pub Company. Sie braut und vertreibt das ursprünglich australische Bier Foster's in Europa.

Einer der Pubs wurde bisher unter anderem von Regisseur Guy Ritchie betrieben. Das Punch Bowl im Londoner Stadtteil Mayfair ist auch bei Prominenten beliebt. Es gibt handgeschnittene britische Chips und Wein im Wert von mehr als 300 Euro. Ritchie hatte den Club mit seiner damaligen Frau Madonna gekauft und ihren Anteil nach der Scheidung übernommen.

© sueddeutsche.de/AFP/jab - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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