Wirtschaft kompakt:Fusionsgerüchte treiben T-Aktie nach oben

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Aufregung um die Deutsche Telekom: Gerüchte über die Fusion der US-Tochter lassen die Aktien des Unternehmens nach oben schießen. Außerdem: Audi fährt für 2010 einen Rekordgewinn ein. Das Wichtigste in Kürze.

Die Deutsche Telekom tritt Spekulationen über ihre Aktivitäten in den USA entgegen: Bei dem Ex-Monopolisten ist nach Aussagen von Finanzchef Tim Höttges noch keine Entscheidung zur Zukunft der amerikanischen Tochter T-Mobile USA gefallen. "Generell stehen uns in den USA alle Optionen offen", erklärte Höttges in einer Stellungnahme.

Das magentarote T der Deutschen Telekom. Gerüchte über einen Zusammenschlus der Tochter T Mobile USA mit dem US-Konkurrenten Sprint Nextel ließen die Aktien beider Unternehmen steigen. (Foto: AFP)

Das umfasse unter anderem den Verkauf des Geschäfts, die Hereinnahme eines Partners oder andere Lösungen. Spekulationen auf einen Zusammenschluss von T-Mobile USA mit dem Konkurrenten Sprint Nextel hatten zuvor die Aktienkurse beider Unternehmen deutlich in die Höhe getrieben. Höttges wollte die Spekulationen nicht kommentieren.

T-Mobile USA hat seit längerem Probleme und kämpft mit schwindenden Kundenzahlen. Der Bonner Konzern hatte vor kurzem eine Lösung angekündigt. Ein Zusammengehen mit Sprint Nextel hatte Höttges noch im Februar allerdings ausgeschlossen.

Audi hat im vergangenen Jahr den größten Gewinn in seiner Geschichte eingefahren. Das Unternehmen aus Ingolstadt erwirtschaftete 2,63 Milliarden Euro - beinahe doppelt so viel wie im Krisenjahr 2009. Damit steuerte es einen wichtigen Teil zum Rekordergebnis des Mutterkonzerns VW von sieben Milliarden Euro bei. Der Umsatz von Audi kletterte um knapp 19 Prozent auf 35,4 Milliarden Euro.

Rekordgewinn für Audi: 2010 verdiente die VW-Tochter 2,6 Milliarden Euro. (Foto: ddp)

Die VW-Tochter profitierte deutlich von der Erholung der Märkte in Europa, aber auch von der ungebrochenen Nachfrage in China. Auch im für Audi eher schwierigen US-Markt legte der Oberklassehersteller deutlich zu. "Wir wachsen nicht nur in China, sondern in vielen Regionen weltweit", sagte Konzernchef Rupert Stadler.

Stadler warnte auch vor zu viel Übermut: "Unwägbarkeiten auf den Finanz- und Rohstoffmärkten haben das Potenzial, die Aufbruchstimmung jederzeit einzudämpfen", sagte der Automanager.

Nach dem der Oberklassehersteller im vergangenen Jahr schon einen Absatzrekord aufgestellt hatte, soll dieses Jahr wieder einer folgen. Der Konzern rechnet mit mehr als 1,2 Millionen verkauften Fahrzeugen.

Einen kleinen Wermutstropfen gibt es allerdings: Der Absatz der Luxusmarke Lamborghini ging um gut 14 Prozent auf 1302 Fahrzeuge zurück - vornehmlich wegen des Produktionsstopps für den Murciélago, der erst in den kommenden Monaten durch ein neues Modell ersetzt wird.

Erst letzte Woche hatte Audi bekanntgegeben, die Mitarbeiter am Erfolg zu beteiligen und eine durchschnittliche Prämie von 6513 Euro auszuzahlen. Insgesamt sollen so mehrere Millionen Euro an die 42.500 tariflich Beschäftigten auszuschütten.

Die deutsche Industrie ist dank der anspringenden Binnennachfrage überraschend gut ins Jahr gestartet. Die Unternehmen sammelten im Januar 2,9 Prozent mehr Aufträge ein als im Vormonat, teilte das Wirtschaftsministerium in Berlin mit.

Der im Dezember erlittene Einbruch von 3,6 Prozent wurde damit zu großen Teilen wettgemacht. Analysten hatten lediglich ein Plus von 2,4 Prozent erwartet. "Nach dem vielversprechenden Start steht die Industrie vor einem weiteren Boomjahr", sagte der stellvertretende Hauptgeschäftsführer des Deutschen Industrie- und Handelskammertages (DIHK), Volker Treier.

Weiter steigende Ölpreise könnten den Aufschwung allerdings dämpfen. Garant für den Auftragsboom war die starke einheimische Nachfrage. Die Inlandsaufträge legten um 4,5 Prozent zu und damit fast drei Mal so stark wie die Exportaufträge mit 1,6 Prozent. "Die Investitionen in Deutschland ziehen an, davon profitiert die Industrie", sagte Treier.

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