Airbus A380: Unfall:Rolls-Royce soll blechen

Die australische Fluggesellschaft Qantas verlangt wegen der Notlandung Schadenersatz vom Triebwerkshersteller Rolls-Royce - es dürfte um rund 60 Millionen Dollar gehen. Die Ermittler bestätigen unterdessen die Unfallursache.

Nun ist endgültig klar, dass der Beinahe-Unfall des Qantas-Airbus' im vergangenen Monat ein juristisches Nachspiel hat. Die australische Fluggesellschaft verlangt wegen der Notlandung Schadenersatz vom Triebwerkshersteller Rolls-Royce.

Eine A380 von Qantas hebt vom Flughafen in Singapur ab. Die Fluggesellschaft will Triebwerkhersterller Rolls-Royce verklagen.  (Foto: AP)

Eine entsprechende Klage sei beim australischen Bundesgericht eingereicht worden teilte das Unternehmen mit. Qantas macht entgangenes Geschäft, Schäden am Flugzeug und erwartete Auslieferungsverzögerungen geltend. Experten schätzen den entstandenen Schaden auf rund 58,5 Millionen Dollar ohne die Reparaturkosten für die beschädigte Maschine.

Nach einem Triebwerksschaden hatte am 4. November ein Airbus 380 von Qantas notlanden müssen. Nach dem Vorfall ließ Qantas für mehrere Wochen seine A380-Flotte am Boden. Qantas wirft Rolls-Royce Vertragsverletzung vor und die Lieferung fehlerhafter Triebwerke. Diese hätten weder die angegebenen Standards des Herstellers noch des Flugzeugbauers Airbus erfüllt, hieß in der Klageschrift weiter.

Aus dem vorläufigen Untersuchungsergebnis, das die australische Luftsicherheitsbehörde ATSB veröffentlichte, geht derweil hervor, dass ein Ölbrand die wahrscheinlichste Ursache für den Triebwerksausfall ist.

Die Behörde bestätigte frühere Vermutungen, wonach ein Ölleck in Schläuchen in einem sehr heißen Teil des A380-Triebwerks einen Brand auslöste, der letztendlich zum Bruch einer Turbinenscheibe führte. Die entstandenen Trümmerteile beschädigten den Vermutungen zufolge einen Flügel der Qantas-Maschine.

© sueddeutsche.de/dpa/dapd/aum - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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