Zweitligist TSV 1860 München:Rettung ohne Hasan Ismaik

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Triumphaler Auftritt: 1860-Präsident Hep Monatzeder. (Foto: Bongarts/Getty Images)

Großer Auftritt für Präsident Monatzeder und Geschäftsführer Schäfer: Durch einen Deal mit der Vermarktungsfirma Infront ist die Lizenz des TSV 1860 für die kommende Saison gesichert - und zwar ohne frisches Geld von Investor Ismaik. Die feierlichen Grüße nach Abu Dhabi folgen prompt.

Von Markus Schäflein

Hep Monatzeder und Robert Schäfer genossen den Moment. Der von den Delegierten nicht bestätigte, aber amtierende Präsident des TSV 1860 München und der Geschäftsführer des Fußball-Zweitligisten durften auf einer eigens einberaumten Pressekonferenz verkünden, dass der Klub den nötigen Liquiditätsnachweis über rund zwei Millionen Euro erbracht hat und von der Deutschen Fußball Liga (DFL) die Lizenz für die kommende Saison erhalten wird.

Und das, obwohl der verärgerte Investor Hasan Ismaik kein frisches Geld beigesteuert hatte. "Während andere provokante, unlautere Kommentare und zum Teil auch Falschaussagen in die Welt gesetzt haben", sprach Monatzeder feierlich mit Grüßen nach Abu Dhabi, "haben wir im Gegensatz dazu gearbeitet. Es ist ein kleiner Durchbruch, dass wir die Lizenz aus eigener Kraft erhalten."

Aus eigener Kraft bedeutet in diesem Fall: durch einen speziellen Deal mit der Firma Infront Sports & Media. Das Schweizer Unternehmen zahlt zunächst eine so genannte Signing Fee, Geld für die Unterschrift also, mit dem 1860 den Liquiditätsnachweis erbringen konnte - um anschließend pauschale Gebühren vom Klub "für Unterstützung und Beratung durch das weltweite Netzwerk" zu erhalten, wie Schäfer erläuterte. Ohne das Geld von Infront, gab der Geschäftsführer zu, hätte 1860 die Zulassung nicht erhalten: "Ganz klar, wenn wir nicht selbst aktiv geworden wären, wäre die Lizenz weg."

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Das Konstrukt klingt, vereinfach gesagt, zunächst einmal nach einem stinknormalen Darlehen mit anderen Mitteln. Doch es sickerte durch, dass für Infront zusätzlich auch noch Provisionen für etwaige vermittelte Sponsorenverträge abfallen könnten. Damit müsste 1860 zwei Stücke vom Kuchen abgeben; Schäfer beteuerte, Provisionen gingen auch bei Infront-Verträgen an die Vermarktungsfirma HI Squared, die Hasan Ismaik und seinem Berater Hamada Iraki gehört und schließlich die Exklusivrechte besitzt. "Wir kommen damit als KGaA unserer Verpflichtung nach, HI Squared bei der Vermarktung zu unterstützen", betonte Schäfer.

Denkbar ist auch, dass die Firma Infront perspektivisch auf eine Übernahme von HI Squared oder gar Ismaiks Klubanteilen schielt.

© SZ vom 23.05.2013 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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