Internationale Pressestimmen:"Jetzt gebt England die WM!"

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Die "New York Times" lästert, die Engländer fordern die WM und eine Schweizer Zeitung hält noch zu Sepp Blatter. Die internationalen Pressestimmen zum Fifa-Skandal.

England

The Sun: "Die WM-Schande. Der vergiftete Sepp. Jetzt gebt England die WM!"

Guardian: "Bestechung folgt Bestechung folgt Bestechung. Der Gestank der Korruption liegt über der gesamten Fifa."

The Times: "Die WM des Betrugs. Der Druck auf Blatter wächst ins Unendliche."

Daily Mail: "Blatter wird genau so schwer zu fassen sein wie Bin Laden, weil man ihn nicht mit Gewehren auschalten kann."

Daily Telegraph: "Das Spiel ist aus! Endlich wird die Fifa für jahrzehntelange Korruption zur Verantwortung gezogen."

System Fifa
:Wer Blatter hilft, wer Blatter jagt

Im Weltfußballverband ist nach dem Schlag der US-Ermittler nichts mehr wie vorher. Ein Überblick über die Protagonisten im empfindlich getroffenen Fifa-System.

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USA

New York Times: "Korruption verdunkelt den Fußball. Die Fifa hat immer gehofft, dass die USA sich mehr für ihren Sport interessieren - jetzt hat sie es geschafft."

USA Today: "Der Fifa-Skandal erinnert an Robert F. Kennedys Kampf gegen die Mafia. Loretta Lynch bereitet die große Bühne für den Kampf der Schwergewichte: Die US-Justiz gegen den omnipräsenten Fußball-Weltverband."

Wall Street Journal: "Der größte Skandal des modernen Sports. Die Fifa ist seit Jahrzehnten eine perverse Mischung aus verhätschelter Oligarchie und der Schurkerei von James-Bond-Bösewichten."

New York Post: "Loretta Lynch mistet die Jauchegrube aus. Hol die Roten Karten raus, Loretta!"

Fifa-Skandal
:Wie die Schweizer an den WM-Vergaben rütteln

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Von Johannes Aumüller, Zürich

Frankreich

L'Équipe: "Der eine Skandal zu viel. Es stinkt. Und die Abwasserkanäle der FIFA reichen nicht, um die Gerüche zu verbergen, selbst wenn man sich die Nase zuhält."

Courrier de l'Ouest: "Operation 'Saubere Hände' bei der FIFA. Ein doppeltes Erdbeben erschüttert den Weltverband."

Ouest France: "Der Schraubstock schließt sich um die FIFA und Blatter."

Libération: "FIFA nostra. Die USA und die Schweiz greifen an."

Italien

Gazzetta dello Sport: "Ein Erdbeben erschüttert die Fifa. Jetzt droht eine Art Nürnberger Prozess, in dem 20 Jahre Regierung des Weltfußballs unter die Lupe genommen werden."

Corriere dello Sport: "Der Fifa-Schock! Wer weiß, am Schluss wird der internationale Fußball noch von den Nordamerikanern gerettet, die erst viele Jahre nach der WM 1994 begonnen haben, diesen Sport zu lieben."

Il Messaggero: "Die Amerikaner rächen sich für die Niederlage, die sie 2010 bei der WM-Bewerbung für 2022 erlitten haben."

La Repubblica: "Hier herrscht ein mittelalterliches System, das auf Verschwiegenheit, Komplizenschaft und Erpressung basiert."

Schweiz

Blick: "Wildwest im Nobelhotel Baur au Lac. Die Welt schaut auf die Schweiz. Und schüttelt ungläubig den Kopf. Der Weltfußballverband wird durchgeschüttelt wie noch nie in seiner Geschichte. Wenn die Wahl zum Präsidenten tatsächlich stattfindet, wird Sepp Blatter im Amt bestätigt. Es gibt momentan und in dieser Krisensituation keine überzeugende Alternative."

Tagesanzeiger: "In keiner anderen Geschäftswelt wäre Blatter noch tragbar. Bei der Fifa aber darf er jetzt den Erneuerer spielen."

Neue Zürcher Zeitung: "Die dunklen Geister bleiben. Immer mehr Funktionäre fallen im Zuge der Fifa-Reformen von der Stange, einer aber bleibt unverrückbar. Und er geht vielleicht sogar noch gestärkt aus allem hervor: Blatter."

Spanien

El Mundo Deportivo: "Wir sind erst am Anfang. Der Imageschaden für die Fifa ist brutal."

Marca: "Das FBI demontiert die Fifa. Es kann einfach nicht sein, dass unter diesen Umständen die Wahl zum Fifa-Präsidenten stattfindet. Das ist ein Witz."

AS: "Die US-Justiz erklärt der Korruption im Fußball den Krieg. Das Fifa-Erdbeben wird man auch bei der Uefa spüren."

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