11 im Fokus - das Rückrundenpuzzle:Viele Rätsel um Gündogan

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Ilkay Gündogan, vor seiner Bronchitis im Training des BVB. (Foto: dpa)

Ist er wieder richtig gesund? Verlängert er seinen Vertrag oder verlässt auch er Borussia Dortmund? Ist er die ersehnte Lösung im DFB-Mittelfeld für die WM? Um Ilkay Gündogan ranken sich viele Fragen, die bald beantwortet werden müssen. Teil fünf unserer Serie von Spielern, auf die Sie in der Rückrunde achten sollten.

Von Thomas Hummel

Wenn ein Fußballspieler ständig Thema in und um einen Klub ist, obwohl er seit Monaten gar nicht auf dem Platz stand, dann ist das ein Zeichen der Wertschätzung, die ihm entgegengebracht wird. Ilkay Gündogan ist derzeit fast täglich ein Thema bei Borussia Dortmund.

In ihm kulminieren so viele Fragen und Wünsche: Hat er sein rätselhaftes Rückenleiden auskuriert? Sind seine Bronchitis und Magen-Darm-Probleme, wegen derer er das Trainingslager des BVB in La Manga abbrechen musste, Ausdruck von Überlastung nach der fünfmonatigen Pause? Kann ein gesunder Gündogan die Dortmunder wieder auf das Niveau zu Saisonbeginn hieven, vielleicht sogar dem Champions-League-Finale nahebringen?

Und natürlich: Wird er demnächst seinen Vertrag in Dortmund verlängern? Oder werben Real Madrid und der FC Barcelona tatsächlich so ernsthaft um den 23-Jährigen, dass Gündogan im Sommer nach Spanien wechselt?

All das mündet schließlich in das Rätsel, ob er die ersehnte Lösung ist im Mittelfeld der deutschen Nationalmannschaft bei der Weltmeisterschaft in Brasilien sein kann. Sami Khedira fällt nach seinem Kreuzbandriss vermutlich aus, Bastian Schweinsteiger tastet sich nach Verletzungen erst wieder an den Profifußball heran und muss zusehen, im Luxus-Kader des FC Bayern einen Platz zu finden.

Die Karriere des Ilkay Gündogan läuft auf ein paar richtungsweisende Punkte zu. Da ist es kaum verwunderlich, dass er offenbar nicht einmal selbst weiß, bei welchem Klub er seine Zukunft planen soll: "Ich treffe bald eine Entscheidung. Noch ist wirklich alles offen", sagte er in der Sport Bild. Eine Einschätzung, die beim BVB geteilt wird. Selbst wenn in schnellem Rhythmus Gerüchte und Treffen mit anderen Klub gestreut werden.

Zuerst will Real Madrid Gündogan ganz unbedingt, weil Xabi Alonso ja schon 32 Jahre alt ist. Den Franzosen Karim Benzema böte Real zum Tausch an. Doch dann verlängert Alonso und ob Benzema nach Dortmund wollen würde oder ob Dortmund Benzema haben und dessen üppiges Gehalt übernehmen will, weiß auch keiner. Nun meldet die Bild-Zeitung, dass sich Vater und Onkel Gündogan, die auch die Berater des Profis sind, mehrfach mit Abgesandten des FC Barcelona getroffen hätten, weil der Klub einen Nachfolger für den 33-jährigen Xavi sucht.

Das alles spielt sich zu einem Zeitpunkt ab, in dem noch unklar ist, wann und wie Ilkay Gündogan wieder in der Dortmunder Mannschaft auflaufen wird. Denn auch beim BVB ist die Konkurrenz mit Sven Bender, Sebastian Kehl, Nuri Sahin und den inzwischen defensiv getesteten Henrikh Mkhitaryan stark. Ein halbfitter Gündogan wird sich da zunächst auf der Ersatzbank einsortieren. Die ersten Partien der Rückrunde wird der 23-Jährige jedenfalls verpassen, wie sein Trainer Jürgen Klopp am Samstag verkündete.

Gündogans Marktwert und die Hoffnungen des Umfelds richten sich an Erinnerungen aus. Erinnerungen an einen Ilkay Gündogan, der das Mittelfeld wie ein tiefgelegter Turbo-Mini besprintete, mit Dynamik, Intensität und technischer Eleganz das Zentrum des Spiels dominierte. Sportdirektor Michael Zorc erklärte ihn zuletzt zum spielbestimmenden Mann im Dortmunder Mittelfeld. Kehrt Gündogan in alter Form zurück, hebt er die Mannschaft auf ein Niveau, das sie ohne ihn kaum erreichen kann: Auf das Niveau der allerbesten um Bayern München und Real Madrid.

So harrt die Frage nach einem neuen Vertrag einer Antwort. Zorc will zwar kein Ultimatum setzen, fordert aber eine baldige Entscheidung. Ausgeschlossen ist ein zweiter Fall Lewandowski: Dortmund wird bei Gündogan nicht wie beim Polen auf eine erhebliche Ablösesumme verzichten und ihn dazu zwingen, bis zu seinem Vertragsende 2015 zu bleiben. Tendiert er zu einem anderen Klub, wird er Dortmund in diesem Sommer verlassen.

Wer trägt die Hoffnungen der Bundesliga-Klubs in der Rückrunde? Wer startet ein aufsehenerregendes Comeback? Und wer kommt nochmal groß raus, obwohl er schon fast vergessen war? Die Sportredaktion von SZ.de stellt Ihnen elf Spieler vor, auf die Sie achten sollten.

Bislang erschienen: Julian Green (FC Bayern), Josip Drmic (1. FC Nürnberg), Marc-André ter Stegen (Borussia Mönchengladbach), Kyrgiakos Papadopoulos (FC Schalke 04)

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