FC Bayern gegen die Niederlande:"Niemand braucht dieses Spiel"

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Längst ist das Wiedergutmachungsspiel für Arjen Robbens WM-Verletzung zu einem lästigen Pflichttermin geworden. Die Niederländer legen keinen großen Wert auf die Partie - und auch beim FC Bayern hält sich die Begeisterung in Grenzen. Ironischerweise spielt die Hauptperson heute Abend nicht mal von Beginn an.

Seit Montag ist es quasi amtlich bestätigt: Auch die Niederländer legen keinen großen Wert auf dieses Spiel. Während Nationaltrainer Bert van Marwijk aus verbandspolitischen Gründen zähneknirschend schwieg, redete Kapitän Mark van Bommel Klartext: "Niemand braucht dieses Spiel. Die Bayern nicht und wir auch nicht. Ich freue mich auf meine Rückkehr nach München, aber diese Partie ist überflüssig."

Nur drei Tage nach der bitteren Niederlage im Champions-League-Finale tritt der FC Bayern gegen die Niederlande an. Arjen Robben, wegen dem das Spiel überhaupt erst angesetzt wurde, spielt nicht von Beginn an. (Foto: dpa)

Das sogenannte Wiedergutmachungsspiel für Arjen Robbens WM-Verletzung (20:30 Uhr/ARD) ist zu einem lästigen Pflichttermin geworden - erst recht für die Verantwortlichen der deutschen Nationalmannschaft, die in ihrem EM-Trainingslager zwei weitere Tage auf die Bayern-Profis verzichten müssen. "Den Sinn in diesem Spiel habe ich noch nie gesehen, der sportliche Stellenwert ist gleich null", ließ Nationalelf-Manager Oliver Bierhoff ausrichten.

Bei diesem Spiel geht es einzig und allein darum, jene Summe zu erlösen, die der FC Bayern ursprünglich beim holländischen Fußball-Verband wegen Robbens Muskelriss bei der WM 2010 einklagen wollte. Offiziell soll es dabei um etwa drei Millionen Euro gehen.

Ironischerweise wird ausgerechnet die Hauptperson nicht von Beginn an spielen. "Arjen ist fix und fertig, das erscheint mir nach einem vergebenen Elfmeter auch logisch", sagte Bert van Marwijk im EM-Vorbereitungscamp der Niederländer in Lausanne und fügte hinzu: "Vertraglich ist festgelegt worden, dass er spielen muss, aber nirgendwo steht wie lange, also werde ich ihn einwechseln."

Als wolle er den Unwert dieser Partie unterstreichen, setzte der Bondscoach am Montag in Lausanne gleich zwei Trainingseinheiten an, auch die Aufenthaltszeit in München reduzieren die Niederländer auf ein Minimum: Dienstagmittag hin, am Mittwochvormittag zurück.

Auch beim FC Bayern hält sich die Begeisterung über dieses Spiel inzwischen in engen Grenzen: "Wenn wir gegen Chelsea gewonnen hätten, wäre das ein schöner Saisonabschluss gewesen", sagte Präsident Uli Hoeneß, "aber so. . ."

© SZ vom 22.05.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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