Dortmund besiegt Frankfurt 3:0:Reus, Reus, Gelb-Rot, Reus

Borussia Dortmund v Eintracht Frankfurt - Bundesliga

Nicht aufzuhalten: Marco Reus war der überragende Dortmunder gegen Frankfurt. 

(Foto: Bongarts/Getty Images)

Wenn die Bayern nicht schon so weit in Führung lägen, hätte der BVB vielleicht noch eine Chance auf den Titel. Mit einem 3:0 gegen Frankfurt demonstrieren die Dortmunder ihre besondere Klasse. Marco Reus beendet mit drei Treffern eine kleine persönliche Schwächephase. Selbst ein früher Platzverweis stoppt die Borussia nicht.

Die Bundesliga ist ja ein einseitiges Geschäft geworden, seit die Bayern irgendwann im vergangenen Jahrhundert beschlossen haben, einfach nicht mehr zu verlieren. Mit 18 Punkten Vorsprung hatten die Münchner vor diesem Samstag die Tabelle angeführt und wenn man ehrlich ist, wirkte auch der Leverkusener Sieg gegen Augsburg am Nachmittag nur wie ein kleines Aufflackern von Spannung. Dabei könnte alles so aufregend sein, wenn nicht die Führung des Rekordmeisters schon so gewaltig wäre.

Mit Borussia Dortmund stünde nämlich in der derzeitigen Verfassung wieder einmal ein durchaus ebenbürtiger Herausforderer bereit. Die Borussia verlor zwar vergangene Woche gegen Hamburg, doch das scheint nur ein Ausrutscher gewesen zu sein. Am Samstagabend des 22. Spieltags überrolte der BVB mit einer bemerkenswerten Leistung in Unterzahl Eintracht Frankfurt mit 3:0 (2:0). Ja richtig, mit zehn Mann, zumindest zeitweise.

Alle drei Treffer an diesem besonderen Borussen-Feiertag erzielte Nationalspieler Marco Reus (8., 10. und 65. Minute) - selbst eine frühe gelb-rote Karte gegen Ersatzstürmer Julian Schieber (31.) konnte den mit Leichtigkeit aufspielenden Meister in dieser Gala-Verfassung nicht aufhalten. Mit diesem Sieg hat der Meister nun Platz zwei erfolgreich verteidigt.

"Ich freue mich sehr, dass wir gewonnen haben. Frankfurt ist eine starke Mannschaft und wir mussten einen Platzverweis verkraften," sagte ein grinsender Reus, der eine glänzende Vorstellung gab. "Das Spiel war eigentlich schon nach zehn Minuten vorbei - wenn man so schlecht startet, wird es ganz schwer. Wir haben verdient verloren," erklärte Eintracht-Keeper Kevin Trapp.

Von Müdigkeit war bei den Borussen vor 80.500 Zuschauern drei Tage nach dem nicht minder kraftraubenden Gastspiel in Donezk (2:2) nicht viel zu spüren. Von Beginn an gingen die Westfalen hohes Tempo und hatten bereits in der vierten Minute die Chance zur Führung, doch Eintracht-Torhüter Kevin Trapp klärte gegen Reus mit dem Fuß.

Wenig später nutzte der Nationalspieler jedoch nach einem Pass von Mario Götze seine zweite Chance zum 1:0 und anschließend ein präzises Zuspiel von Mats Hummels zum zweiten Treffer, was die Strategie der Frankfurter früh durchkreuzte. Die Gäste bemühten sich zwar um druckvolle Angriffe, aber große Möglichkeiten ihrer Mannschaft sahen die 6200 Eintracht-Fans zunächst nicht.

Götze und Reus ragen heraus

Die frühen Treffer spielten hingegen dem BVB in die Karten, denn in der Folge konnten die Schwarz-Gelben aus einer gut organisierten Defensive ihre schnellen Angriffe starten.

Die erste hochkarätige Chance zum Anschlusstreffer der Frankfurter vergab Sebastian Rode (41.). Im Vergleich zum Spiel in Donezk präsentierte sich der BVB mit drei Veränderungen: Für Lewandowski kam Schieber zu seinem zweiten und am Ende nur kurzen Bundesliga-Einsatz im BVB-Trikot von Beginn an.

Im defensiven Mittelfeld feierte Nationalspieler Ilkay Gündogan nach überstandener Zehenverletzung sein Comeback, und in der Abwehrkette bestritt der genesene Innenverteidiger Neven Subotic (Muskelfaserriss) sein erstes Pflichtspiel im neuen Jahr. Subotic und Gündogan bestätigten, warum sie derzeit unverzichtbar sind. Auch nach dem Wechsel bestimmte der BVB in Unterzahl die Begegnung und setzte die Eintracht unter Druck.

Götze sowie Subotic hatten den dritten und sicherlich vorentscheidenden Treffer auf dem Fuß. Der dritte Treffer von Reus nach sehenswerter Vorarbeit des nicht minder starken Götze war eine logische Folge der BVB-Dominanz. Die beiden Nationalspieler ragten aus einer starken Dortmunder Mannschaft heraus - dabei hatte besonders Reus in der Rückrunde bisher so seine Probleme gehabt, seine Klasse-Form aus der Hinrunde zu erreichen. Diese Problemchen dürften sich nun aber erledigt haben.

Als schließlich auch noch Frankfurts Japaner Takashi Unui mit Gelb-Rot vom Feld musste (74.), war dieses einseitige Aufeinandertreffen ohnehin entscheiden. Die Eintracht hatte in Rode und und Alexander Meier ihre besten Akteure - doch an diesem Tag hätten wohl auch wesentlich hochdekoriertere Fußballspieler keine Chance gegen den BVB gehabt.

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