Dopingvorwürfe im Radsport:Bruyneel verzichtet auf Tour de France

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Der wegen Dopings angeklagte Chef vom Radstall RadioShack-Nissan wird nicht zur Tour de France fahren, die türkischen Fußballvereine Fenerbahce Istanbul und Bursaspor wurden von der Uefa und dem Cas begnadigt, die deutsche Handball-Frauen treffen in der EM-Vorrunde auf Spanien.

Sportnachrichten in Kürze

RadioShack-Nissan-Chef Johan Bruyneel (r.): Wird seine Fahrer bei der Tour der France aus der Ferne unterstützen. (Foto: AP)

Radsport, Johan Bruyneel: Johan Bruyneel, Chef vom Radteam RadioShack-Nissan, wird bei der diesjährigen Tour de France nicht dabei sein. Das teilte der wegen Dopings angeklagte ehemalige Radprofi am Freitag auf seiner Homepage mit. "Es tut mir leid, dass ich sagen muss, dass ich zum ersten Mal seit vielen Jahren nicht bei der Tour de France sein werde", schrieb Bruyneel. Die Leistungen der Fahrer und die Spannung des Sports sollten die Tour bestimmen, erklärte der 47-Jährige, der die Dopingvorwürfe weiter bestreitet. Die amerikanische Anti-Doping-Agentur Usada hatte Mitte Juni Bruyneel, Lance Armstrong und weitere Angestellte des früheren Teams US Postals wegen Dopings angeklagt.

Champions League, Fenerbahce Istanbul: Der türkische Erstligist Fenerbahce Istanbul darf in der kommenden Saison an der Qualifikation für die Champions League teilnehmen. Das hat die Uefa am Freitag entschieden. Der in einen Manipulationsskandal verwickelte Club hatte seine Mannschaft zu Beginn der vergangenen Champions-League-Saison auf Druck der Uefa vor der Auslosung der Gruppenphase zurückgezogen. Seit Februar müssen sich mehr als 90 Verdächtige wegen angeblicher Spielmanipulation vor Gericht verantworten, darunter auch Clubchef Aziz Yildirim. Auch Bursaspor bekommt die Chance zur Teilnahme an einem europäischen Wettbewerb. Der Sportgerichtshofs Cas hat die Sperre gegen den Fünftplatzierten der abgelaufenen Saison aufgehoben, der gegen finanzielle Auflagen im Lizenzierungsverfahren verstoßen hatte. Bursaspor ist nun für die Europa League startberechtigt und steigt in der dritten Qualifikationsrunde in den Wettbewerb ein. Die Geldstrafe in Höhe von 250.000 Euro bleibt bestehen.

Handball, Europameisterschaft der Frauen: Die deutsche Handball-Nationalmannschaft der Frauen trifft in der Vorrunde der Handball-EM auf den WM-Dritten aus Spanien. Das hat am Freitag die Auslosung der EHF ergeben. Das Team von Trainer Heine Jensen trifft bei dem Turnier im Dezember in Serbien außerdem auf Kroatien und Ungarn.

Tennis, Wimbledon: Bei der Auslosung für das am Montag beginnende Grand-Slam-Turnier in Wimbledon waren die deutschen Tennisprofis nicht gerade vom Glück verfolgt. Schon in der ersten Runde der mit 19,7 Millionen Euro dotierten Rasen-Veranstaltung in London kommt es am Dienstag erneut zum brisanten Vergleich zwischen den beiden deutschen Hoffnungsträgern Philipp Kohlschreiber aus Augsburg und dem gebürtigen Hamburger Tommy Haas, die sich bereits vor Kurzem im Halbfinale in Halle/Westfalen gegenüberstanden. Am Freitag ist Kohlschreiber im Viertelfinale des ATP-Turniers im südenglischen Eastbourne ausgeschieden. Der 28-Jährige gab in der Partie gegen den Italiener Andreas Seppi beim Stand von 5:7 und 1:2 verletzungsbedingt auf.

Die Weltranglisten-Achte Angelique Kerber aus Kiel trifft in Wimbledon auf die Tschechin Lucie Hradecka, Vorjahres-Halbfinalistin Sabine Lisicki aus Berlin auf die Kroatin Petra Martic. Kerber bewies am Freitag mit einem 6:0, 6:3-Sieg über Klara Zakopalova (Tschechien) und dem Finaleinzug in Eastbourne, dass sie auch auf Rasenplätzen hervorragend klarkommt.

Zu einem weiteren Aufeinandertreffen zweier deutscher Profis könnte es in Runde zwei kommen, Siege von Florian Mayer gegen den Russen Dimitri Tursunow und des ebenfalls aus Bayreuth stammenden Philipp Petzschner gegen den Slowenen Blaz Kavcic vorausgesetzt. Julia Görges aus Bad Oldesloe muss in Wimbledon gegen die Israelin Shahar Peer antreten, Qualifikantin Annika Beck (Bonn), die Junioren-Siegerin der French Open, beginnt ihr erstes Grand-Slam-Turnier gegen Olga Gowortsowa (Weißrussland).

Ralf Rangnick, Red Bull Salzburg: Ralf Rangnick ist laut österreichischen Medien Trainerkandidat bei Österreichs Fußballmeister Red Bull Salzburg. Der 53-Jährige wurde angeblich in einem Hotel in Fuschl gesichtet. Spätestens am kommenden Montag soll der Nachfolger von Ricardo Moniz, der am 12. Juni zurückgetreten war, vorgestellt werden. Red-Bull-Boss Dietrich Mateschitz fällt wohl die letzte Entscheidung über den neuen Chefcoach. Zuletzt war Rangnick beim englischen Premier-League-Klub West Bromwich Albion als Teammanager gehandelt worden, sagte jedoch ab. Im September 2011 hatte der Fußballlehrer wegen eines Burn-out-Syndroms seinen Rücktritt von seinem Posten als Trainer beim Bundesligisten Schalke 04 erklärt. Der 47-jährige Moniz, der als Interimscoach 2010 beim Bundesligisten Hamburger SV tätig war, hatte den Salzburger Klub zum ersten Double aus Meisterschaft und Pokalsieg geführt. Moniz hatte in Salzburg noch einen Vertrag bis 30. Juni 2013. Der Niederländer war seit dem 8. April 2011 als Nachfolger des jetzigen Schalker Trainers Huub Stevens Chefcoach der Salzburger gewesen.

FC Liverpool, Rassismus: Die englische Justiz hat einem Fan des Fußball-Erstligisten FC Liverpool wegen rassistischer Gesten vier Jahre Stadionverbot erteilt. Phillip Gannon hatte in der vierten Runde des FA-Cups Manchester Uniteds Kapitän Patrice Evra mit eindeutigen Gesten beleidigt, wie TV-Bilder belegen. Der Franzose Evra wurde im Senegal geboren. Das Liverpooler Amtsgericht erteilte dem 58-Jährigen für die kommenden vier Jahre nicht nur Stadionverbot in Liverpool, er darf auch keine Spiele der englischen Nationalmannschaft besuchen. Zudem muss sich Gannon jeweils vier Stunden vor und nach Heimspielen des FC vom Liverpooler Stadtzentrum fernhalten.

Olympia, Syrien: Der Chef des Nationalen Olympischen Komitees von Syrien, General Mowaffak Joumaa, darf nach Informationen der BBC nicht zu den Olympischen Sommerspielen nach London reisen. Sein Antrag auf ein Visum sei abgelehnt worden. Joumaa unterhalte zu enge Beziehungen zum Regime von Präsident Baschar al-Assad. Das Innenministerium in London wollte den Vorgang zunächst nicht kommentieren. "Wir nehmen nicht zu individuellen Fällen Stellung", sagte ein Sprecher.

Werder Bremen, Zugang: Am Tag nach dem Ausscheiden der tschechischen Nationalmannschaft bei der Europameisterschaft hat Fußball-Bundesligist Werder Bremen die Verpflichtung von Außenverteidiger Theodor Gebre Selassie offiziell bekannt gegeben. Der 25-Jährige wechselt vom tschechischen Meister FC Slovan Liberec an die Weser. Er unterzeichnet einen Vertrag bis zum 30. Juni 2016. Über die Höhe der Ablöse teilte Werder nichts mit, sie soll etwa bei 1,5 Millionen Euro liegen.

Dressurreiten, CHIO: Dressurreiter Matthias Rath und der Millionen-Hengst Totilas werden nicht am CHIO in Aachen teilnehmen. Rath sei am Pfeifferschen Drüsenfieber erkrankt, hieß es auf der Internetseite der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Mannschaftsarzt Manfred Giensch wird mit den Worten zitiert: "Wir müssen leider Matthias Alexander Rath dringlich von jeglicher sportlichen Tätigkeit für mindestens 12 bis 14 Tagen abraten, um schwerwiegende Komplikationen zu vermeiden." Ein Start des 27-Jährigen in Aachen vom 29. Juni bis 8. Juli komme daher nicht in Betracht. Während der Zwangspause soll Totilas von Raths Vater und Trainer Klaus Rath geritten werden. Ob Rath mit dem Hengst für die Olympischen Spiele in London nominiert wird, soll am 6. Juli bei einem Treffen entschieden werden. In Aachen startet anstelle von Rath nun Dorothee Schneider (Framersheim) mit der zehnjährigen Hannoveraner Stute Diva Royal.

Hertha BSC, Zugang: Der Zweitligist hat Angreifer Elias Kachunga als ersten Neuzugang für die kommende Saison verpflichtet. Nach Informationen der Nachrichtenagentur dapd wollen die Berliner den 20-Jährigen für ein Jahr von Borussia Mönchengladbach ausleihen. Ein Vertrag ist noch nicht unterschrieben, gleichwohl bestätigte Hertha-Manager Michael Preetz gegenüber Bild, dass Kachunga am Sonntag zum Trainingsauftakt der Berliner erscheinen soll. Der Nachwuchsstürmer soll Pierre-Michel Lasogga vertreten, der wegen eines Kreuzbandrisses bis zum Winter ausfällt. Mönchengladbach hatte Kachunga in der Rückrunde der abgelaufenen Spielzeit zum VfL Osnabrück ausgeliehen. In der Rückrunde gelangen dem U20-Nationalspieler in 17 Drittligaspielen zehn Tore für Osnabrück.

Basketball, FC Bayern: Centerspieler Jared Homan (USA) bleibt Basketball-Bundesligist FC Bayern München zwei weitere Spielzeiten erhalten. Der 29-Jährige unterschrieb einen Zweijahresvertrag bis Sommer 2014. Der 2,08 Meter große Homan gehörte in der vergangenen Saison zu den auffälligsten Spielerin in der Liga und erzielte als bester Bayern-Werfer im Schnitt 14,5 Punkte und 7,8 Rebounds. Nach der Vertragsverlängerung mit Chevon Troutman haben die Münchner damit einen weiteren zentralen Ausländerplatz besetzt.

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