BVB gegen FC Bayern:"Ein angeschlagener Boxer ist immer gefährlich"

Lesezeit: 2 min

Trifft kaum noch: Dortmund Topstürmer Pierre-Emerick Aubameyang. (Foto: dpa)
  • Der FC Bayern kann den schwächelnden BVB und dessen Trainer Peter Bosz noch tiefer in die Krise stürzen.
  • BVB-Trainer Peter Bosz hofft dagegen: "Vielleicht kommt das Spiel zum richtigen Moment. Wir können unser Gefühl drehen."

Es ist noch keine vier Wochen her, da wähnte Jupp Heynckes den Rivalen Borussia Dortmund in einer anderen Liga. "Dortmund liegt schon fünf Punkte vorne. So, wie die Fußball spielen, ist es schwierig, sie da oben wegzuholen", sagte der Trainer des FC Bayern bei seinem Amtsantritt.

Wenn nun der Rekordmeister am Samstag um 18:30 Uhr beim BVB antritt, haben sich die Vorzeichen komplett verändert. Die wiedererstarkten Münchner, die unter Heynckes alle sechs Spiele gewonnen haben, liegen mit drei Punkten Vorsprung auf Dortmund an der Spitze. Sie können den schwächelnden BVB und dessen Trainer Peter Bosz noch tiefer in die Krise stürzen.

FC Bayern
:Lewandowski ist fit für den BVB, Kimmich fehlt

Während der Topstürmer des FC Bayern nach Dortmund gereist ist, muss der Außenverteidiger in München bleiben. DFB zieht im Schiedsrichter-Streit personelle Konsequenzen.

"Der Druck liegt nicht bei uns", sagt Bayern-Profi Arjen Robben fast genüsslich. Der Druck beim BVB ist hingegen hoch, das weiß auch der angeschlagene Bosz. "Wir müssen das Spiel gewinnen. Erst einmal, weil wir Dortmund sind und zu Hause spielen, und zweitens für das Gefühl", sagte der Niederländer nach der jüngsten Champions-League-Blamage gegen Apoel Nikosia (1:1).

Angesichts von nur einem Sieg aus den vergangenen sechs Spielen können die Schwarz-Gelben ein Tief nicht mehr wegdiskutieren. Vielleicht, so Bosz, komme deshalb das Spitzenspiel gegen die Bayern "zum richtigen Moment. Wir haben die Möglichkeit, Tabellenführer zu werden und die Stimmung zu drehen." Sein Team, mit dem er weiter "hundertprozentig" zusammenarbeite, dürfe aber "nicht zweifeln. Wenn man gegen die Bayern nicht mutig ist, hat man keine Chance."

Heynckes erwartet "intensives Spiel auf Augenhöhe"

Die Bayern befinden sich wieder im altbekannten Mia-san-mia-Modus. Man komme "mit stolzgeschwellter Brust nach Dortmund - und nicht mit Hühnerbrust", sagte Vorstandschef Karl-Heinz Rummenigge der Bild-Zeitung. Aber, so fügte er bei Sky an: "So ein angeschlagener Boxer ist immer gefährlich, dass er dir noch so einen Lucky Punch verpasst."

FC Bayern
:Bundesliga reist zurück in die Zukunft

Binnen eines Monats hat sich alles, was als neue Wahrheit begrüßt wurde, ins Gegenteil verkehrt: Der FC Bayern dominiert wieder, für die Liga ist das alarmierend.

Kommentar von Klaus Hoeltzenbein

Auch der erfahrene Heynckes warnte seine Stars vor dem Spiel, der in mehr als 200 Länder übertragen wird, eindringlich. "Es gilt alles das nicht, was vorher gewesen ist. Man darf nicht so naiv dahin gehen und sagen: Die Borussia schwächelt, das machen wir mit links. Es wird ein intensives Spiel auf Augenhöhe. Da gelten eigene Gesetze", betonte er. Der BVB werde gegen die Bayern "viel aufmerksamer, viel konzentrierter, viel motivierter agieren. Sie werden versuchen, sich anders zu präsentieren als in den vergangenen Wochen.

"Die Münchner wollen dagegen ihre "Siegesserie fortsetzen. Wir haben große Ambitionen", sagte Heynckes. Er wünsche sich, "dass wir noch eine Schippe drauflegen. Wir haben noch riesige Ressourcen. Ich bin zuversichtlich, dass wir uns steigern können." Heynckes kann dabei auf den ehmaligen Dortmunder Robert Lewandowski bauen, der seine muskulären Probleme überwunden hat. "Er hat gut trainiert, er hat überhaupt keine Beschwerden und ist hoch motiviert", sagte der Bayern-Coach.

Lewandowski trifft im Torjäger-Duell auf einen Pierre-Emerick Aubameyang, der seit Wochen seiner Topform hinterher läuft. "Ein Stürmer, der einige Wochen nicht trifft, denkt nach", betonte Bosz: "Er hat derzeit auch kein Glück. Das kommt aber wieder."

© SZ.de/sid/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
Zur SZ-Startseite

75. Geburtstag von Hans Meyer
:"In jedem Kader gibt es fünf richtig blöde Spieler"

Hans Meyer brachte in seiner denkwürdigen Trainerkarriere einige markante Sprüche. Zum 75. Geburtstag eine illustre Auswahl.

Von Julian Budjan

Lesen Sie mehr zum Thema

Jetzt entdecken

Gutscheine: