Bundesliga 11. Spieltag:Schalke rettet Sieben-Punkte-Rückstand

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Schalke 04 dreht nach einem Gegentor die Partie gegen Bremen und bewahrt sich durch den Erfolg den Rückstand von sieben Punkten auf den FC Bayern. Marco Reus zaubert für den BVB gegen Augsburg, zehn Hamburger kommen zu einem Remis in Freiburg, und dezimierte Hoffenheimer holen in Düsseldorf einen Punkt.

Der Schalker Lewis Holtby bejubelt den 2:1 Sieg seiner Mannschaft.  (Foto: dpa)

Neu-Nationalspieler Roman Neustädter und der eingewechselte Julian Draxler haben dem FC Schalke 04 wichtige Punkte im Kampf um die Spitzenplätze der Fußball-Bundesliga gerettet. Der tags zuvor von Bundestrainer Joachim Löw erstmals in den Nationalkader berufene Neustädter erzielte am Samstag in der 60. Spielminute gegen Werder Bremen den wichtigen Ausgleichstreffer zum 1:1, ehe Draxler (69.) den 2:1 (0:1)-Heimsieg perfekt machte. Zuvor hatte Aaron Hunt (16.) die starken Bremer vor 61.673 Fans in der ausverkauften Veltins-Arena in Führung geschossen.

Mit einer Energieleistung wendete Schalke 04 den nächsten Rückschlag in der Liga ab und bleibt Bayern-Jäger Nummer eins. "Wenn man gegen eine so starke Mannschaft wie Werder Bremen in Rückstand gerät, wird es natürlich sehr schwierig. Aber wie schon gegen Arsenal sind wir zurückgekommen, der Charakter der Mannschaft ist einfach super. Das Glück in der letzten Situation des Spiels haben wir uns erarbeitet", sagte Trainer Huub Stevens. Sein Gegenüber Thomas Schaaf war verständlicherweise enttäuscht: "Wir haben den Gegner 60 Minuten lang total kontrolliert, aber leider aus den guten Situationen zu wenig gemacht. Mit der Leistung können wir sehr zufrieden sein, mit dem Ergebnis nicht."

Für den amtierenden Deutschen Meister Borussia Dortmund gab es beim Tabellenletzten in Augsburg den zweiten Auswärtssieg in dieser Spielzeit zu bejubeln. Vier Tage nach dem kräftezehrenden Champions League-Auftritt in Madrid brachte Marco Reus (9.) die Westfalen per Freistoß in Führung. Nach der Pause machte der BVB durch einen Doppelschlag von Robert Lewandowski (51.) alles klar, ehe Sascha Mölders (81.) das Resultat für den Tabellenletzten noch etwas positiver gestaltete.

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"Das war ein ganz hartes Stück Arbeit. In der ersten Halbzeit war es sein sehr, sehr enges Spiel - mit einem wunderschönen Tor für uns und der einen oder anderen Chance für Augsburg", sagte BVB-Trainer Jürgen Klopp und nannte das 3:1 "nicht unverdient". FCA-Trainer Markus Weinzierl lobte vor allem die couragierte Leistung seines Teams, haderte aber mit der Chancen-Verwertung: "Wir belohnen uns nicht für den unheimlich hohen Aufwand, den wir betreiben. Wir brauchen Punkte, das ist das Einzige, was zählt."

Etwa 50 Minuten Überzahl konnte der SC Freiburg nicht zu einem Sieg gegen den Hamburger SV nutzen. Obwohl Bundesliga-Debütant Paul Scharner bei den Hamburgern mit Gelb-Rot vom Feld musste (39.), wussten die Breisgauer mit ihrem Überzahlspiel nichts anzufangen. Bis zum Platzverweis waren die Hanseaten die bessere Elf gewesen, hatten ihre Chancen aber nicht nutzen können.

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Freiburg-Coach Christian Streich erklärte die verpasste Chance vor allem mit der körperlichen Verfassung seines Teams: "Bei uns waren einige Spieler angeschlagen. Deswegen haben wir uns entschieden, defensiver als sonst zu stehen. Vor allem, weil die Hamburger Mannschaft mitlerweile so gut besetzt ist. Nach dem Platzverweis haben wir es erst nicht gut gemacht, das wurde dann die letzten 25 Minuten besser. Aber wir haben unsere Chancen nicht genutzt." Thorsten Fink hingegen lobte den Kraftakt seiner Mannschaft. "In der ersten Halbzeit haben wir ein gutes Spiel gemacht. Da hätten wir schon 2:0 führen können", so der HSV-Trainer, "dann hat der Platzverweis alles über den Haufen geworfen. Im letzten Jahr hätte uns so etwas noch umgehauen".

Vier Niederlagen am Stück hatte es zuletzt für Aufsteiger Fortuna Düsseldorf gegeben, und auch gegen zehn Hoffenheimer gelang der ersehnte erste Heimsieg in der Liga nicht. Mit freundlicher Unterstützung von 1899-Keeper Tim Wiese gelang Robbie Kruse bereits in der 4. Minute das 1:0, doch Joselu (39.) gelang noch vor der Pause per Kopf der Ausgleich für die Hoffenheimer. Nach der Gelb-Roten Karte für Marvin Compper (50.) waren die Gäste vor allem darauf bedacht, kein weiteres Gegentor zu kassieren.

"Wir hatten eine gute Organisation. In Überzahl ist es ein gefährliches Spiel. Es war wichtig, dass die Mannschaft nach vier Niederlagen wieder einen Teilerfolg verbucht hat", sagte Düsseldorf-Trainer Norber Meier nach der Partie. Zufrieden gab sich auch Markus Babbel. "In Unterzahl haben wir es sehr gut verstanden, zu verteidigen. In der ersten Halbzeit haben wir sehr lange gebraucht, bis wir Zugriff auf das Spiel bekommen haben", so der Hoffenheim-Trainer, "nach der Gelb-Roten Karte ging ein Ruck durch die Mannschaft".

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