2. Fußball-Bundesliga:Darmstadt ärgert Ingolstadt, Bochum holt Verbeek

SV Darmstadt 98 - FC Ingolstadt 04

Der Darmstädter Marcel Heller (r) jubelt nach seinem Treffer zum 2:0.

(Foto: dpa)

Ingolstadt bleibt weit vorne

Herbstmeister FC Ingolstadt hält auch zum Jahresabschluss die Konkurrenz auf Distanz. Im Spitzenspiel erkämpfte sich die Mannschaft von Trainer Ralph Hasenhüttl ein 2:2 (2:1) beim Tabellendritten Darmstadt 98. Hanno Behrens (7.) hatte die Lilien vor 14.300 Zuschauern allerdings aus abseitsverdächtiger Position in Führung gebracht. Pascal Groß (20.) war per Freistoß zum 1:1-Ausgleich erfolgreich, Stefan Lex (40.) schoss die Gäste in Front. Marcel Heller (54.) markierte wiederum das 2:2 für 98er. Auch das vierte Duell beider Teams endete damit remis. Mit 40 Punkten hat Ingolstadt weiterhin souverän die Spitzenposition inne, sieben Zähler dahinter folgen der Karlsruher SC und Darmstadt auf den Plätzen zwei und drei. Aufsteiger Darmstadt blieb auch im zehnten Spiel in Folge ungeschlagen.

Lautern hofft noch auf den Aufstieg

Der 1. FC Kaiserslautern hat derweil den Anschluss an die Aufstiegsplätze geschafft. Das Team von Trainer Kosta Runjaic gewann glanzlos mit 1:0 (0:0) gegen den SV Sandhausen und hat nur noch einen Punkt Rückstand auf Rang drei (33 Punkte). Für den siebten Heimsieg der in dieser Saison daheim weiter ungeschlagenen Roten Teufel sorgte Philipp Hofmann (73.). Die auswärtsschwachen Sandhausener müssen sich hingegen nach der dritten Partie in Folge ohne Sieg weiter nach unten in der Tabelle orientieren.

Verbeek soll Bochum helfen

Vor den Augen seines vermutlich neuen Trainers Gertjan Verbeek hat der VfL Bochum mit einem Tor in der letzten Minute wenigstens einen Punkt gerettet. Die Westfalen kamen zum Jahresausklang im Heimspiel gegen Erzgebirge Aue zu einem glücklichen 1:1 (0:1). Tobias Weis (90.) traf für die Gastgeber zum Endstand. Durch das fünfte Spiel in Folge ohne Sieg rückten die Abstiegsplätze für den ehemaligen Bundesligisten näher. Für die Rettung soll in der Rückrunde Verbeek sorgen. Der Niederländer saß gegen Aue bereits auf der Tribüne. Der frühere Coach des 1. FC Nürnberg wird am Montag als neuer VfL-Cheftrainer vorgestellt werden, wie Sportdirektor Christian Hochstätter bestätigte. Gegen Aue betreute noch Interimstrainer Frank Heinemann das Team, nachdem Peter Neururer am 9. Dezember entlassen worden war. Für Aue war der erste Auswärtssieg in dieser Saison dank des Treffers von Kapitän René Klingbeil (33.) zum Greifen nahe. Der Abstand auf einen Nichtabstiegsplatz beträgt für den Tabellenletzten weiterhin drei Punkte.

Nürnberg und Fürth treffen das Tor nicht

Die drei Spiele andauernde Siegesserie des 1. FC Nürnberg ist dagegen beendet. Das Team von Trainer René Weiler kam im 258. Frankenderby am Samstag nicht über ein torloses Remis gegen die SpVgg Greuther Fürth hinaus. In einer intensiven Partie konnten die Gastgeber ihre Überzahl nach einer Gelb-Roten Karte gegen Fürths Stephan Schröck (52. Minute) nicht ausnutzen. Für die Spielvereinigung bedeutete das Duell vor 47 501 Zuschauern im Nürnberger Stadion das siebte sieglose Spiel nacheinander. Die vergangenen fünf Partien blieb Fürth torlos.

Alessandro Schöpf (29.) vergab im ersten Durchgang die beste Nürnberger Gelegenheit, als sein Schuss nur knapp am langen Eck vorbeiging. Auf Seiten der Gäste scheiterten Johannes Wurtz (37.) und Kacper Przybylko (45.) nach Standardsituationen per Kopf. Nach Schröcks Platzverweis wurden die Nürnberger mutiger, erspielten sich aber keine weiteren nennenswerten Torchancen. Stattdessen hatte der FCN sogar Glück, dass Wurtz (71.) nur knapp an einer Hereingabe von Przybylko vorbeirutschte und den Fürther Siegtreffer verpasste.

Lienen gewinnt erstes Heimspiel

Ewald Lienen hat im ersten Heimspiel als Trainer des FC St. Pauli den Kiezklub zum vierten Saisonsieg und zumindest vorerst vom Tabellenende geführt. Die Hamburger schlugen den VfR Aalen am 19. Spieltag der 2. Fußball-Bundesliga mit 3:1 (1:0) und kletterten mit 16 Punkten mindestens bis Sonntagnachmittag auf Rang 17.

Die Gäste, für die Fabio Kaufmann (83.) den Ehrentreffer erzielte, dagegen liegen nur noch einen Zähler vor St. Pauli und stecken nach dem dritten Spiel ohne Sieg in Folge wieder ganz tief im Abstiegsstrudel.

John Verhoek (35.), ein Eigentor von Oliver Barth (49.) und Lennart Thy (81.) bescherten Lienen vor 21 712 Zuschauern den perfekten Einstand am Millerntor, nachdem sich sein Team schon bei der knappen 1:2-Niederlage unter der Woche in Ingolstadt deutlich verbessert gezeigt hatte. Es war der erste Heimsieg der Hamburger seit dem 4. Oktober (3:0 gegen Union Berlin).

Die St.-Pauli-Kicker sorgten mit viel Engagement dafür, dass Aalen in der ersten Hälfte nur wenig Luft zum Atmen blieb. Die Lücke in der vielbeinigen Defensive der Gäste fand Verhoek mit einem Flachschuss. Die Aalener Hoffnungen auf eine Wende nach dem Seitenwechsel zerstörte Barth mit seinem Eigentor, als er nach einem Eckball von Dennis Daube per Kopf in die falsche Richtung zielte. Anschließend verwalteten die Hamburger geschickt ihre Führung und legten in der Schlussphase sogar noch einmal nach.

Karlsruhe klettert auf Rang zwei

Hennings bringt KSC in Führung

Die Fans des Karlsruher SC können zum Abschluss des Fußball-Jahres weiter auf die Rückkehr in die Bundesliga hoffen. Drei Tage nach dem 0:2 bei Union Berlin bezwang der starke Zweitligist den harmlosen FSV Frankfurt am Freitag verdient mit 4:1 (2:0) und verbesserte sich zum Start des 19. Spieltags auf Rang zwei. Darmstadt 98 könnte am Sonntag mit einem Sieg über Tabellenführer FC Ingolstadt aber wieder vorbeiziehen. Mit einem Doppelschlag in der 16. und 20. Minute schossen Rouwen Hennings und Reinhold Yabo den KSC früh in Führung. Noch einmal Hennings (51.) sowie Dimitrij Nazarov (66./Foulelfmeter) machten vor 12 117 Zuschauern alles klar. Mohamed Aoudia gelang nur noch der Ehrentreffer (72.) für die Frankfurter, die damit die Chance verpassten, sich weiter von der Abstiegszone abzusetzen.

KSC verpflichtet Ylli Sallahi

Nach dem Spiel gibt der KSC die Verpflichtung von Defensiv-Talent Ylli Sallahi aus der Regionalliga-Mannschaft von Bayern München bekannt. Der 20-Jährige unterzeichnete im Wildpark einen Vertrag bis 2018. Der im Kosovo geborene Sallahi ist aktueller U21-Nationalspieler Österreichs. "Wir sind froh, dass Ylli sich für uns entschieden hat", sagte KSC-Sportdirektor Jens Todt: "Er ist ein variabler, technisch starker Spieler, der mehrere Positionen im Mittelfeld spielen kann und auch schon auf der linken Abwehrseite eingesetzt worden ist. Zudem ist er ein gefährlicher Standardschütze."

Braunschweig siegt mit Glück in Heidenheim

Eintracht Braunschweig hat sich zum Auftakt des letzten Spieltags in diesem Jahr in die Aufstiegszone vorgeschoben. Der Erstliga-Absteiger gewann am Freitag etwas glücklich mit 1:0 (0:0) beim 1. FC Heidenheim und verbesserte sich auf den Relegationsplatz drei. Das Siegtor erzielte die Leverkusener Leihgabe Seung-Woo Ryu eine Minute nach seiner Einwechslung (61.). Darmstadt 98 könnte am Sonntag aber schon mit einem Remis gegen Tabellenführer Ingolstadt wieder vorbeiziehen. Der zu Saisonbeginn so starke Neuling Heidenheim verlängerte dagegen seine Misserfolgsserie auf fünf Spiele ohne Sieg. Zwar trat die Mannschaft von Trainer Frank Schmidt vor 11 800 Zuschauern aggressiver als zuletzt auf und spielte entschlossen nach vorne, litt jedoch unter ihrer Abschlussschwäche. Florian Niederlechner köpfelte an die Latte (38.). Die Braunschweiger Führung kam dann überraschend: Als FCH-Ersatztorwart Felix-Adrian Körber den Ball nach einem Schuss abprallen ließ, staubte Ryu aus kurzer Distanz ab. Heidenheim versuchte danach alles, hatte aber kein Glück.

Bolly trifft eine Minute vor Schluss

Mathis Bolly hat Fortuna Düsseldorf einen wichtigen Sieg im Aufstiegskampf beschert. Dank des späten Treffers des ivorischen Nationalspielers (89.) setzten sich die Rheinländer gegen Union Berlin 1:0 (0:0) durch und rückten als Tabellenfünften zumindest vorerst bis auf zwei Punkte an Relegationsplatz drei heran. Union ist nach der ersten Pleiten nach zuletzt vier Spielen ohne Niederlage Zehnter. 28 256 Zuschauer in der Düsseldorfer Arena sahen eine lange Zeit fade Begegnung ohne nennenswerte Torchancen. Wie in den Spielen zuvor konnte die Fortuna vor allem spielerisch nicht überzeugen. Gefährlich waren die Gastgeber zumindest zeitweise durch den Finnen Joel Pohjanpalo. Von Union war offensiv wenig zu sehen, dies änderte sich auch in der zweiten Hälfte kaum. Fortuna war nach der Pause die bessere Mannschaft, blieb aber im Spiel nach vorne harmlos. In der 87. Minute sah Berlins Toni Leistner noch die Gelb-Rote Karte. Als alles nach einer Nullnummer aussah, entschied Bolly mit einem satten Schuss von der Strafraumgrenze das Spiel.

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