2. Bundesliga:"Wir haben alle auf den Tag gewartet"

VfB Stuttgart v FC Wuerzburger Kickers - Second Bundesliga

Christian Gentner (mi.): Partystimmung beim VfB Stuttgart

(Foto: Bongarts/Getty Images)
  • 372 Tage nach dem Sturz in die Zweitklassigkeit gelingt dem fünfmaligen deutschen Meister der sofortige Wiederaufstieg in die Bundesliga.
  • "Das wird eine lange Nacht", sagte Doppeltorschütze Simon Terodde.
  • Auch Hannover 96 ist erleichtert.
  • Tabelle und Ergebnisse der 2. Bundesliga finden Sie hier.

Kaum war der VfB Stuttgart zurückgekehrt in die Bundesliga, fluteten seine Anhänger den Rasen der Arena, nebenan auf dem Cannstatter Wasen waren weitere rund 60.000 Menschen vor Begeisterung kaum zu halten. 372 Tage nach dem Sturz in die Zweitklassigkeit gelang dem fünfmaligen deutschen Meister der sofortige Wiederaufstieg in die Beletage des deutschen Fußballs.

Letzte Zweifel beseitigte ein 4:1 (1:0) gegen die Würzburger Kickers, der Aufsteiger muss damit zurück in die 3. Liga. Der VfB, der auf den Tag genau 40 Jahre zuvor zum ersten Mal in die Bundesliga aufgestiegen war, beendete die Saison als Zweitliga-Champion. "Sensationell, wenn man sieht, was hier los ist. Das müssen wir heute noch genießen. Wir haben alle auf den Tag gewartet. Das wird eine lange Nacht", sagte Doppeltorschütze Simon Terodde, der mit 25 Treffern erneut erfolgreichster Spieler der Liga war, bei Sky.

Nach unsouveränem Beginn sorgte zunächst Matthias Zimmermann mit einem Weitschuss in den Winkel für die Führung (32.) - es war sein erster Ligatreffer seit 2010. Dann legte Terodde vor 60.000 Zuschauern im Stadion nach (59. und 79.). "Simon ist einer unserer wichtigsten Spieler und Garant für den Aufstieg", lobte Mannschaftskapitän Christian Gentner. Für den VfB traf zudem Daniel Ginczek (89.). Den Gegentreffer erzielte Tobias Schöck (78.).

Der Höhenflug der Würzburger Kickers ist nach drei Aufstiegen nacheinander dagegen jäh beendet. Nach einem Sieg gegen den VfB Stuttgart (3:0) und damit Platz sechs zum Abschluss der Hinrunde erlebte die Mannschaft von Bernd Hollerbach einen beispiellosen Absturz: 17 Spiele, sieben Unentschieden, zehn Niederlagen. Nur ein Sieg mehr statt einer Niederlage in der Rückrunde, und die Franken wären zumindest auf dem Relegationsplatz gelandet.

"Jetzt ist es erstmal Erleichterung"

Die Fans von Hannover 96 konnten die Rückkehr in die Erste Liga gar nicht abwarten. Schon Minuten vor dem Schlusspfiff stürmten die ersten 96-Anhänger den Rasen in Sandhausen, konnten nur mit Mühe wieder vom Platz geleitet werden. Wenige Minuten später kannte der Jubel dann endgültig keine Grenzen mehr. Mit dem 1:1 (0:0) beim SV Sandhausen machten die Niedersachsen am Sonntag die direkte Rückkehr ins Fußball-Oberhaus perfekt. Der Rest war eine einzige Party in Rot.

"Jetzt ist es erstmal Erleichterung, pure Freude kommt eine halbe Stunde später", sagte 96-Sportdirektor Horst Heldt. "96 hat immer an sich geglaubt. Ein herzlicher Dank geht an Martin Kind, der das Ganze hier nach dem Abstieg zusammengehalten hat. Und an Daniel Stendel, den wir nicht vergessen dürfen", sagte Heldt. Präsident Kind hatte Coach Stendel im Frühjahr entlassen und in Trainer André Breitenreiter den Garanten für den Erfolg als Nachfolger verpflichtet. "Ich bin natürlich überglücklich", sagte Kind. "Es war eine schwere Saison, in der einige Entscheidungen getroffen werden mussten", sagte der 96-Boss, der auch Heldt als Nachfolger von Martin Bader geholt hatte. "Jetzt sind wird wieder erstklassig und das ist gut so."

Vor 12 470 Zuschauern, davon eine überwältigende Mehrheit Gästefans aus Hannover, schoss Thomas Pledl (57. Minute) die bereits geretteten Hausherren in Führung, bevor Florian Hübner (60.) mit dem schnellen Ausgleich den Aufstieg sicherte. Für 96 ist es bereits der sechste Aufstieg in die Bundesliga. Eintracht Braunschweig kämpft in der Relegation gegen Wolfsburg um den Aufstieg.

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