Wahlumfragen in den USA:Obama liegt vor Romney, Romney überholt Obama

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Der Wahlkampf in den USA spitzt sich auf das Duell zwischen Präsident Barack Obama und seinem wahrscheinlichen Herausforderer Mitt Romney zu, seit Rick Santorum nicht mehr im Rennen ist. Doch wer von beiden hat die besseren Chancen? Erste Umfragen liefern widersprüchliche Ergebnisse.

Am 10. April zog Rick Santorum seine Bewerbung als Präsidentschaftskandidat der US-Republikaner zurück. Damit gilt als relativ sicher, dass Mitt Romney im November den demokratischen Amtsinhaber Barack Obama herausfordern wird.

Werden höchstwahrscheinlich im November gegeneinander antreten: Der Republikaner Mitt Romney (links) und der demokratische Amtsinhaber Barack Obama. (Foto: AFP)

Der Wahlkampf dreht sich damit nur noch um das Duell Demokraten gegen Republikaner, um Obama gegen Romney und auch die Wahlumfragen konzentrieren sich jetzt auf die beiden Politiker. Offiziell muss Romney aber noch auf dem Nominierungsparteitag der Republikaner Ende August als Kandidat gekürt werden.

Das US-amerikanische Meinungsforschungsinstitut Gallup begann nur einen Tag nach Santorums Rückzug seine erste fünftägige Befragungswelle unter landesweit registrierten Wählern. Die Fragestellung gleicht der sogenannten Sonntagsfrage in Deutschland: Nehmen Sie an, heute wäre die Präsidentschaftswahl. Wen würden Sie wählen, Barack Obama oder Mitt Romney?

Nach dieser ersten Umfrage des Gallup-Instituts, die von jetzt an kontinuierlich fortgesetzt werden soll, liegt Herausforderer Romney mit 47 Prozent vor Amtsinhaber Obama. Der US-Präsident kommt auf nur 45 Prozent.

In anderen Umfragen zeigt sich ein gegenteiliges Bild: So hat Romney laut einer am Montag veröffentlichten Umfrage von Reuters/Ipsos im Vergleich zum Vormonat zwar Boden auf den Präsidenten gut gemacht, liegt mit 43 Prozent aber noch immer vier Punkte hinter dem Amtsinhaber.

Und dies obwohl 53 Prozent der Befragten Arbeitsplätze und Wirtschaft als wichtigstes Thema des Wahlkampfs nannten. Auf diesem Gebiet geben sie jedoch Romney den Vorzug. 45 Prozent sind der Auffassung, dass Romney im Umgang mit der Konjunkturflaute und beim Aufbau von Arbeitsplätzen geeigneter ist. Obama bevorzugten in diesen Fragen nur 43 Prozent.

Die erste Umfrage von CNN/ORC International nach Santorums Aufgabe sieht den Präsidenten sogar neun Prozentpunkte vor seinem republikanischen Herausforderer, 52 zu 43 Prozent. Das zeige die Auffassung unter den Befragten, Obama sei sympathischer und außerdem näher dran an den Problemen der Frauen und der Mittelschicht in den USA.

Romney sucht nach einem Vizepräsidenten

Romney hat unterdessen mit der Suche nach einem möglichen Vizepräsidenten begonnen. In einem Interview mit dem Fernsehsender ABC sagte Romney, er habe Beth Myers, die zu seiner Zeit als Gouverneur von Massachusetts seine Generalsekretärin war, als Beraterin gewählt. Für die Auswahl eines Vizes müssen die Lebensläufe der Kandidaten genau studiert werden. Als mögliche Kandidaten werden seit einigen Wochen in den US-Medien die Senatoren Marco Rubio und Rob Portman, der Gouverneur von New Jersey, Chris Christie, und der Abgeordnete Paul Ryan genannt.

Am Wochenende hatte Obama mit der Forderung nach einer Einkommenssteuer für Millionäre seinen wahrscheinlichen Herausforderer Romney attackiert, war damit jedoch am Montag im Senat gescheitert. Bei einer Abstimmung über das Vorhaben stimmten zwar 51 von 100 Senatoren dafür, die Debatte zu eröffnen. Es wären aber die Stimmen von 60 Abgeordneten nötig gewesen. Obamas Einsatz richtet sich dagegen, dass Einkommen aus Finanzvermögen in den USA geringer besteuert werden als Arbeitseinkommen.

Obama wäre selbst von der Steuer nicht betroffen. Er ist kein Einkommensmillionär. Zusammen mit seiner Ehefrau verdiente er 2011 laut seiner veröffentlichten Steuererklärung knapp 790.000 Dollar.

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