Verhandlungen um Atompolitik:Nordkoreas Kim Jong-un trifft Südkoreas Moon

Nordkoreas Präsident Kim Jong-Un umarmt Südkoreas Moon Jae-in am Samstag zum Abschied nach dem Treffen im Grenzort Panmunjom. (Foto: REUTERS)
  • Der südkoreanische Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un sind am Samstag überraschend zu einem Gespräch zusammengekommen.
  • Ziel der beiden war es, den Weg für ein mögliches Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump zu ebnen.
  • Der Konflikt um das Atom- und Raketenprogramm Nordkoreas beschäftigt die internationale Staatengemeinschaft bereits seit Jahrzehnten.

Nach ihrem erstmaligen Gipfeltreffen im April haben sich der südkoreanische Präsident Moon Jae In und der nordkoreanische Machthaber Kim Jong-un am Samstag überraschend zum zweiten Mal getroffen. Beide hätten sich ausgetauscht, um den Weg für ein Gipfeltreffen zwischen Kim und US-Präsident Donald Trump zu ebnen, teilte das südkoreanische Präsidialamt am Samstag in Seoul mit. Moon wolle am Sonntag über das Ergebnis der zweistündigen Beratungen im Grenzort Panmunjom informieren.

Trump hatte einen Gipfel mit Nordkorea erst abgesagt, dann wieder in Aussicht gestellt

Wenige Stunden zuvor hatte US-Präsident Donald Trump via Twitter bekanntgegeben, dass er einen Gipfel mit dem nordkoreanischen Machthaber am 12. Juni in Singapur weiterhin für möglich hält. "Wir haben sehr produktive Gespräche mit Nordkorea darüber, den Gipfel wieder zu terminieren", schrieb Trump am Freitagabend amerikanischer Zeit. Wenn es dazu komme, werde es wahrscheinlich bei dem ursprünglich anvisierten Datum - also dem 12. Juni - in Singapur bleiben, schrieb der US-Präsident weiter. Nötigenfalls könne das Treffen um einen Tag verlängert werden.

Trump hatte erst am Donnerstag das Gipfeltreffen per Brief an Kim Jong-un abgesagt. Er begründete dies mit einer aggressiven Haltung Nordkoreas und scharfer Rhetorik aus Pjöngjang. Kurz zuvor hatte Nordkorea mit einer Absage des Treffens gedroht, nachdem US-Vizepräsident Mike Pence gesagt hatte, das Land könne "wie das Libyen-Modell enden". Nach Trumps Brief hatte es von beiden Seiten aber wieder versöhnlichere Töne gegeben.

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