USA:Trump lobt Kim Jong-un als "offen und ehrenhaft"

  • Nach der rhetorischen Eskalation im Herbst findet US-Präsident Trump sehr freundliche Worte für den nordkoreanischen Diktator.
  • Der US-Präsident betont aber, auf produktive Gespräche bestehen zu wollen.
  • Eigentlich ging es bei der Pressekonferenz im Washington um Trumps Gespräche mit Emmanuel Macron.

Es ist erst ein paar Monate her, dass Donald Trump Kim Jong-un als "kleinen Raketenmann" bezeichnet hat; im Herbst lieferten sich der US-Präsident und der nordkoreanische Diktator öffentlich eine eskalierenden Formulierungsschlacht. Wie anders klingt Trump jetzt, wenn er über das anstehende Gipfeltreffen mit Kim spricht: "Wir glauben, das ist ein großes Ding für die Welt", sagte er auf einer Pressekonferenz anlässlich des Staatsbesuchs des französischen Präsidenten.

Kim sei "sehr offen" und "sehr ehrenhaft", zwischen beiden Staaten liefen "gute Diskussionen", so Trump. Kim wolle das geplante Treffen mit ihm so bald wie möglich abhalten. Nach den Wortgefechten im vergangenen Jahr kündigte Pjöngjang einen Dialog mit dem Westen an; es gab bereits eine erste Annäherung an den Süden. Am Freitag soll Kim den südkoreanischen Präsidenten Moon Jae In treffen.

Macron signalisiert Bereitschaft für neuen Atomdeal mit Iran

Der Gipfel zwischen Kim und Trump soll im Mai oder Juni stattfinden. Der US-Präsident wies in seiner Erklärung am Dienstag darauf hin, dass Nordkorea sich in der Vergangenheit nicht an Versprechen gehalten habe. Durch harte Maßnahmen seiner Regierung, darunter Sanktionen und das Aufbauen internationalen Drucks, sei Pjöngjang aber zu Gesprächen gezwungen worden. Trump legte abermals nahe, dass er "den Tisch verlassen" werde, sollten die Verhandlungen nicht produktiv ausfallen. "Wir werden sehen, wohin das alles führt", sagte Trump. "Vielleicht wird es wundervoll, vielleicht auch nicht."

Mit Frankreichs Präsident Macron ging es um die Themen Iran und Migration. Macron signalisierte Bereitschaft zu Gesprächen über einen neuen Atomdeal mit dem Iran. Es gelte, den Weg für eine neue Übereinkunft zu ebnen, sagte er. Gespräche darüber müssten die politischen Kräfte in der Region sowie Russland und die Türkei einbinden. Ziel müsse es sein, nachhaltige Stabilität für den Nahen Osten zu gewährleisten. "Wir sind nicht naiv, was den Iran angeht", sagte Macron. Gleichzeitig bringe er dem iranischen Volk eine große Menge Respekt entgegen.

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