US-Vorwahlkampf:Trotz aller Beschimpfungen: Rubio will Trump unterstützen

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Marco Rubio und Donald Trump bei einer Debatte an der Universität von Houston. (Foto: AP)

Er galt als Retter der Republikaner, doch in den Vorwahlen scheiterte Marco Rubio. Wohl auch, weil ihn Donald Trump verspottete. Trotzdem signalisiert Rubio dem Kandidaten jetzt Hilfe.

Von Markus Mayr

Marco Rubio hat überraschend angekündigt, Donald Trump bei seiner Kandidatur für das Präsidentenamt der Vereinigten Staaten zu unterstützen. Rubio will die Delegierten, die er im Wahlkampf hinter sich vereinen konnte, freistellen, damit diese für Trump votieren können.

Das berichtete der amerikanische Nachrichtensender CNN, der den ehemaligen Mitbewerber um die Kandidatur der Republikaner interviewt hatte. Demnach sagte der Senator aus Florida, er wolle im Wahlkampf helfen und nicht schaden, "weil ich nicht will, dass Hillary Clinton Präsidentin wird".

Nachdem Trump nun mit mindestens 1238 Delegierten die nötige Mehrheit für sich gewinnen konnte, stellt Rubio seine Delegierten. Der gemeinsame politische Gegner scheint Rubio dazu zu bringen, seine Aversion gegen den Immobilien-Milliardär abzulegen. Dass das so kommt, war schwer vorstellbar während des schmutzig ausgetragenen Wahlkampfs zwischen den beiden.

Noch Anfang des Jahres galt Rubio den Republikanern als Retter, der sich gegen Trump durchsetzen könnte. Doch ging der Sohn kubanischer Einwanderer als Verlierer aus diesem grotesken Wettlauf hervor, zu dem Trump das Rennen um die Kandidatur der Republikaner machte. In einer TV-Debatte ließ sich Trump etwa zu einer Anspielung auf seinen Penis hinreißen. Nie verlegen war Trump um herablassende Spitznamen für seine Kontrahenten. Clinton nannte er "crooked Hillary", also "Gauerin Hillary"; und Rubio war für ihn oftmals nur der "kleine Marco".

Sprüche weit unter der Gürtellinie

Den Höhepunkt erreichten die Stänkereien zwischen Trump und Rubio Ende Februar, als sie sich gegenseitig vor laufender Kameras unter der Gürtellinie angriffen. Trump mockierte sich über Rubio, der während seiner Antwort zu Präsident Barack Obamas "Rede zur Lage der Nation" mehrmals hektisch zur Wasserflasche griff:

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Rubio reagierte darauf, indem er sich über Trumps Eitelkeit mit einem infantilen Spruch über nasse Hosen lustig machte:

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Nachdem Trump nun mit mindestens 1238 Delegierten die nötige Mehrheit für sich gewinnen konnte, stellte Rubio seine Delegierten Trump zur Verfügung. So soll der Eindruck von größerer Einigkeit entstehen, wenn der Milliardär auf dem Parteitag vom 18. bis 21. Juli in Cleveland zum Kandidaten bestimmt wird. Die eigentliche Wahl findet am 8. November statt.

Rubio wird von manchen Washingtoner Experten seit Wochen auch als möglicher Kandidat für das Vizepräsidentenamt gehandelt, doch im CNN-Gespräch sagte er, dass er daran nicht interessiert sei. Trump solle jemand wählen, der politisch mehr mit ihm übereinstimme.

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