US-Präsident:Obama wirbt bei Merkel um Unterstützung für Flüchtlingsgipfel in New York

  • Bundeskanzlerin Merkel und US-Präsident Obama vereinbaren Hilfen für das Bürgerkriegsland Syrien.
  • Bei einer Geberkonferenz am 4. Februar in London sollen auch andere Staaten zu weiterer Hilfe aufgefordert werden.
  • Obama plant außerdem einen Flüchtlingsgipfel bei den Vereinten Nationen in New York.

Syrien-Konflikt betrifft 22 Millionen Menschen

US-Präsident Barack Obama versucht, Unterstützung für seine Pläne für einen hochrangigen Flüchtlingsgipfel bei den Vereinten Nationen in New York zu gewinnen. Wie das Weiße Haus mitteilte, sprach Obama mit Bundeskanzlerin Angela Merkel in einem Telefonat über sein Vorhaben. Der Gipfel soll nach Wunsch des Präsidenten während eines Treffens der UN-Vollversammlung im September abgehalten werden.

Obama lobte Merkel dem Weißen Haus zufolge für ihre Führungsrolle bei der syrischen Flüchtlingskrise. Die beiden hätten über Pläne diskutiert, weitere Staaten um größere Beiträge im Kampf gegen die Krise zu bitten. Dabei habe der Präsident zugesagt, dass sich die amerikanische Regierung substanziell an Hilfen beteiligen werde, teilte Regierungssprecher Steffen Seibert mit. Die Angelegenheit soll bei einer Geberkonferenz für Syrien am 4. Februar in London zur Sprache kommen.

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In der Flüchtlingsfrage werden sich die EU-Länder erst wieder solidarisch zeigen, wenn die Lage einigermaßen unter Kontrolle zu sein scheint. Und sie sind sich einig, wer das schaffen soll: Angela Merkel.

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Zur humanitären Versorgung der mehr als 22 Millionen Betroffenen des Syrien-Konflikts werden dieses Jahr nach UN-Angaben 7,7 Milliarden Dollar (7,1 Milliarden Euro) notwendig. Im sechsten Jahr des Bürgerkriegs müssten unter anderem geschätzt 4,7 Millionen Flüchtlinge sowie 13,5 Millionen Vertriebene und Betroffene innerhalb Syriens versorgt werden, teilten die UN jüngst in New York mit.

Obama brachte in dem Telefonat mit Merkel den Angaben zufolge auch sein Beileid für den Terrorangriff in Istanbul am 12. Januar zum Ausdruck. Ein Selbstmordattentäter hatte dabei in der Nähe der Blauen Moschee zehn Deutsche getötet.

© Süddeutsche.de/AP/dpa/fued - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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