Bundesfinanzminister Wolfgang Schäuble (CDU) hat Griechenland davor gewarnt, die Warnungen vor einem Zahlungsstopp zu ignorieren. "Niemand sollte sich Illusionen machen: Ohne eine positive Feststellung der Troika aus EU-Kommission, Europäischer Zentralbank und Internationalem Währungsfonds, dass Griechenland seinen Verpflichtungen nachkommt, kann die nächste Tranche nicht ausgezahlt werden", sagte Schäuble der Bild am Sonntag.
"Deshalb müssen die Griechen Zahlen vorweisen können, die belegen, dass sie im Plan sind", sagte der Minister. Schäuble mahnte Griechenland, dass die Mitgliedschaft in einer Währungsunion eine "Chance, aber auch schwere Bürde" sei. "Die Anpassungsmaßnahmen sind sehr hart. Die Griechen müssen wissen, ob sie diese Last auf ihren Schultern tragen wollen", sagte er.
Schäuble äußerte sich zudem zu Forderungen aus der FDP, die Debatte um die Euro-Krise müsse endlich ehrlich geführt werden. "Niemand in der Regierung hat den Bürgern Sand in die Augen gestreut oder diese gar bewusst getäuscht", sagt Schäuble. Die gemeinsame Währung sei von immensem Vorteil für Deutschland, deshalb verschwende man nicht das Geld der Steuerzahler, sondern nehme die Verantwortung für die Zukunft desLandes wahr.
Die Bundestagsabstimmung über die Ausweitung des Euro-Rettungsschirms EFSF Ende September sieht Schäuble gelassen. "Union und FDP verfügen über eine hinreichend große Mehrheit, um es auch ohne Stimmen aus der Opposition zu schaffen. Aber selbst wenn es anders kommt, wäre das nicht sonderlich aufregend."