Kampf gegen IS:Irakische Armee beginnt Offensive in Tikrit

Die irakische Armee hat eine großangelegte Offensive gestartet, um Tikrit von der IS-Miliz zurückzuerobern. Unterdessen drohen die Dschihadisten mit Anschlägen auf US-Bürger überall.

  • Die irakische Armee hat eine Offensive gestartet, die IS-Milizen aus der Stadt Tikrit zu vertreiben. An der Militäraktion sind auch Kampfhubschrauber beteiligt.
  • Die IS-Extremisten hatten die Geburtsstadt des ehemaligen Diktators Saddam Hussein im Juni erobert.
  • Irakische Militärstrategen haben damit begonnen, kurze und gezielte Angriffe gegen die sunnitische Terrormiliz zu fliegen.

Große Offensive der irakischen Armee im Norden

Die irakische Armee hat mit einer großangelegten Offensive begonnen, um die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) aus der Stadt Tikrit zu vertreiben. Die Militäraktion, an der auch Kampfhubschrauber beteiligt sind, begann am Morgen in der Region rund 170 Kilometer nordwestlich der Hauptstadt Bagdad. Die IS-Extremisten hatten die Geburtsstadt des früheren Herrschers Saddam Hussein im Juni erobert. Mehrere Versuche des irakischen Militärs, die Stadt zurückzuerobern, scheiterten bislang.

Dschihadisten drohen USA mit Vergeltungsschlägen

Unterdessen hat die IS-Miliz den USA massiv gedroht. Wenn IS-Kämpfer im Irak von US-Luftschlägen getroffen würden, würden US-Bürger überall ihrerseits das Ziel von Angriffen, hieß es in einem Video, das die Miliz am Montagabend veröffentlichte. Auf englisch drohten sie "Wir werden euch alle in Blut ertränken." In dem Video waren Aufnahmen eines während der US-Besatzungszeit im Irak enthaupteten Amerikaners und Opfer von Scharfschützen zu sehen.

Jesiden im Nordirak
:Ein Volk auf der Flucht

Zehntausende Jesiden fliehen vor den IS-Milizen ins Sindschar-Gebirge. Aber sind sie einmal dort angekommen, fehlen Lebensmittel und Wasser. Viele befürchten eine humanitäre Katastrophe.

Seit einigen Tagen werden Kurdenkämpfer und irakische Regierungssoldaten von der US-Luftwaffe im Nordirak im Kampf gegen die IS-Miliz unterstützt. Dabei eroberten sie den strategisch wichtigen Mossul-Staudamm zurück, wie US-Präsident Barack Obama bestätigte. Die IS-Miliz hält große Teile des Iraks besetzt und hat Zehntausende Christen und Jesiden vertrieben.

© SZ.de/rtr/dpa/chwa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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