Gift-Anschlag von Salisbury:Julia Skripal aus Klinik entlassen

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"An einen sicheren Ort gebracht": Anschlagsopfer Julia Skripal. (Foto: REUTERS)
  • Julia Skripal ist mehr als fünf Wochen nach dem Gift-Anschlag auf sie und ihren Vater aus dem Krankenhaus entlassen worden, wie die medizinische Direktorin der Klinik bestätigt hat.
  • Ihr Vater, der Ex-Spion Sergej Skripal, bleibt in der Klinik, auch sein Zustand bessert sich aber.

Die bei einem Attentat vergiftete Julia Skripal ist aus dem Krankenhaus im britischen Salisbury entlassen worden. Das bestätigte am Dienstag die medizinische Direktorin der Klinik, Christine Blanshard. "Das ist nicht das Ende ihrer Behandlung, aber es markiert einen bedeutenden Meilenstein."

Mehr als fünf Wochen nach ihrer schweren Vergiftung sei sie nach einer "raschen Genesung" an "einen sicheren Ort gebracht" worden, berichten die britischen Sender BBC und Sky News.

Julias Vater, der Ex-Spion Sergej Skripal, erhole sich hingegen langsamer von dem Anschlag, berichtete die Ärztin. "Wir hoffen, dass er zu gegebener Zeit das Krankenhaus verlassen kann."

Der 66-jährige ehemalige Doppelagent Skripal und seine 33-jährige Tochter waren am 4. März bewusstlos auf einer Parkbank im englischen Salisbury gefunden worden. Der Polizei zufolge wurden sie direkt an ihrer Haustür vergiftet.

Die britische Regierung beschuldigt Russland, die Skripals mit dem in der Sowjetunion entwickelten Nervengift Nowitschok vergiftet zu haben, was Moskau bestreitet. Britische Experten haben Medienberichten zufolge inzwischen das russische Labor identifiziert, aus dem das Nervengift für den Anschlag stammen soll.

Das Verhältnis zwischen Russland und dem Westen ist auf dem bislang tiefsten Stand seit dem Ende des Kalten Kriegs. Es hatte sich bereits verschlechtert, nachdem Russland 2014 die Halbinsel Krim annektiert hatte und prorussische Separatisten in der Ostukraine unterstützte. Das Attentat auf die Skripals hat die Beziehungen nun weiter belastet und zur Ausweisung Hunderter russischer Diplomaten durch andere Länder geführt, auf die Moskau seinerseits mit der Ausweisung von Diplomaten reagiert hat.

Bereits vergangene Woche hatte Julia Skripal sich zu Wort gemeldet und gesagt, sie fühle sich jeden Tag besser.

© SZ.de/jsa/dpa - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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