Frauen in Führungspositionen:CSU befürwortet Schröders Flexi-Quote

Familienministerin Schröder und Arbeitsministerin von der Leyen streiten um die Frauenquote. Nun hat sich die CSU-Landesgruppe auf Schröders Seite geschlagen: Deren Vorschlag einer flexiblen Quote sei besser als eine starre gesetzliche Regelung, wie sie von der Leyen verlangt.

Robert Roßmann, Berlin

Die CSU hat sich im Streit zwischen Bundesfamilienministerin Kristina Schröder und Arbeitsministerin Ursula von der Leyen über die Frauenquote auf die Seite Schröders gestellt. CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt sagte, es sei zwar richtig, dass der Anteil von Frauen in den Konzernführungen steigen müsse - auch "zum Vorteil der Unternehmen selbst". Das Wissen und die Erfahrungen von Frauen seien "unverzichtbar" für die Zukunft der Unternehmen".

Kristina Schröder bekommt Unterstützung von der CSU. (Foto: dapd)

Eine "gesetzlich fixierte Frauenquote wäre jedoch ein unangemessener Eingriff des Staates in die Wirtschaft, den es mit der CSU-Landesgruppe nicht geben wird", sagte Hasselfeldt. Außerdem würde eine solche "Zwangsquote noch lange keine Chancengleichheit" garantieren.

Arbeitsministerin von der Leyen (CDU) plädiert für eine gesetzlich fixierte Frauenquote von 30 Prozent für die Aufsichtsräte börsennotierter Unternehmen, ihre Parteikollegin Schröder lehnt dies entschieden ab. Sie fordert stattdessen die Einführung einer sogenannten Flexi-Quote. In diesem Modell dürfen die Unternehmen selbst die Höhe der Quote festlegen. Sie müssen diese dann aber auch einhalten, sonst drohen ihnen gesetzlich festgelegte Strafen.

Hasselfeldt sagte, eine solche Flexi-Quote sei für sie "denkbar". Es sei "zielführend, wenn sich Unternehmen selbst eine Quote setzen, die den eigenen Erfordernissen gerecht wird und die dann auch erreicht wird". Zusätzlich müsse die Wirtschaft jedoch "die Arbeit insgesamt familienfreundlicher gestalten". Die Unionsfraktion hat bisher noch nicht abschließend über ihre Haltung zur Frauenquote beraten. Einige ihrer Gruppen haben sich aber bereits festgelegt. Die etwa 40-köpfige Gruppe der Frauen (GdF) verlangt eine feste Quote. Der Parlamentskreis Mittelstand, mit 145 Abgeordneten die größte Gruppe in der Unionsfraktion, ist dagegen für Schröders Flexi-Quote.

© SZ vom 28.07.2012 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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