CDU:Vom General zum Sekretär

Ihn erschleicht der Machtverlust: CDU-Generalsekretär Peter Tauber. (Foto: dpa)

Peter Tauber wird von seiner CDU im Wahlkampf degradiert: Der schleichende Machtverlust eines überforderten Parteireformers.

Kommentar von Robert Roßmann

In der Politik gibt es den schnellen und den schleichenden Machtverlust. Norbert Röttgen oder Hans-Peter Friedrich waren ihre Ministerämter einst schneller los, als sie es wahrhaben wollten. Peter Tauber hingegen fällt in die zweite Kategorie.

Die Bedeutung des CDU-Generalsekretärs schrumpft schon seit Langem. Erst kassierte Tauber auf Parteitagen Niederlagen bei Themen, für die er in die Bütt gegangen war. Dann holte Angela Merkel ihren Vertrauten Joachim Koschnicke zurück in die CDU-Zentrale, auf dass dieser Tauber beim Wahlkampf unter die Arme greife. Und nun bekommt dort auch noch Peter Altmaier ein Büro, um sich an Taubers Stelle um das Wahlprogramm zu kümmern. Spätestens jetzt ist klar: Der CDU-General ist nur noch Sekretär.

Tauber bemüht sich darum, die Union jünger, weiblicher und bunter zu machen. Und er setzt sich dafür ein, dass die CDU endlich auch alle digitalen Möglichkeiten nutzt. Das ist überfällig, reicht aber nicht aus. Zu viele in der Partei zweifeln an der Expertise ihres Generalsekretärs. Vor allem aber weiß die CDU spätestens seit dem Erstarken der SPD, dass sie in diesem Wahlkampf das Kanzleramt nicht mehr im Spaziergang verteidigen wird können. Das Risiko einer Niederlage ist zu groß. Mit den Profis Altmaier und Koschnicke dürfte es jetzt wieder kleiner werden - auch weil Tauber sich, zumindest bisher, mannschaftsdienlich einreiht.

© SZ vom 11.04.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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Eigentlich ist das die Aufgabe des Generalsekretärs. Doch es scheint, als vertraue Angela Merkel in der Sache eher ihrem Kanzleramtsminister als Peter Tauber.

Von Robert Roßmann

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