Betreuungsgeld für Eltern:Schröder will Herdprämie halbieren

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Familienministerin Kristina Schröder will das Betreuungsgeld für Eltern statt für zwei Jahre nur noch ein Jahr lang auszahlen. Dafür sollen auch Eltern, die Teilzeit arbeiten, unterstützt werden.

Die Bundesregierung will das Betreuungsgeld für Eltern statt der geplanten 24 Monate nur noch ein Jahr lang auszahlen. Familienministerin Kristina Schröder sagte in einem Interview der Zeitung Bild am Sonntag: "Ich finde, wir müssen angesichts der angespannten Haushaltslage eine gewisse Bescheidenheit an den Tag legen. Daher nehme ich erst einmal nur das zweite Lebensjahr in den Blick."

Familienministerin Kristina Schroeder will das Betreuungsgeld nur noch ein Jahr lang auszahlen. (Foto: dapd)

Die CDU-Politikerin will das Betreuungsgeld, das von Gegnern als "Herdprämie" kritisierte wird, nicht nur an Eltern auszahlen zu wollen, die sich ausschließlich der Kindererziehung widmen, sonder auch Mütter und Väter zu fördern, die Teilzeit arbeiten: "Ich will verhindern, dass wir Teilzeitbeschäftigte gegen Hausfrauen ausspielen", sagte Schröder. "Immerhin verzichten beide zugunsten der Familie auf Einkommen und berufliches Vorankommen."

Einige Bundesländer müssen mehr für Kitas tun

Der Forderung der CSU, das Betreuungsgeld nur an Eltern auszuzahlen, die keinen Kindergartenplatz beanspruchen, erteilte die Ministerin eine Absage: "Das Kriterium, dass nur diejenigen bedacht werden, die keinen Kitaplatz in Anspruch nehmen, funktioniert nicht", so Schröder.

Schröder zeigte sich in dem Interview sehr unzufrieden mit dem Engagement einiger Bundesländer bei der Schaffung zusätzlicher Kindertagesstätten. "Der Bund hat vier Milliarden Euro zum Ausbau der Kitaplätze zur Verfügung gestellt, die Bundesländer haben ebenfalls vier Milliarden Euro versprochen. Aber einige Länder hinken bei der Finanzierung sehr hinterher."

Konkret nannte die Ministerin Baden-Württemberg, Niedersachsen und Bremen."Wenn sich dort auch weiter nichts tut, werde ich mit den betroffenen Ministerpräsidenten das Gespräch suchen", sagte Schröder. Es könne ja nicht sein, dass die Bundesgelder fröhlich verbraucht würden und anschließend der Ausbau der Kinderbetreuung stocke, weil die Länder kein eigenes Geld bereitstellten.

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