Bundeswehr in Afghanistan:Zwei deutsche Soldaten getötet

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In Afghanistan sind erneut deutsche Soldaten getötet worden. Ein Mann hat in dem Außenposten der Bundeswehr um sich geschossen, in dem Verteidigungsminister Guttenberg eben erst übernachtet hat.

Bei einem Anschlag auf die Bundeswehr in Nordafghanistan sind zwei deutsche Soldaten getötet worden. Sieben weitere Soldaten wurden teils schwer verletzt, drei davon sollen noch in Lebensgefahr schweben.

Der Anschlag ereignete sich am Freitag in der Provinz Baghlan, nur einen Tag nach dem Besuch von Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU).

Wie die Internationalen Schutztruppe ISAF mitteilte, trug der Angreifer im Bereich des vorgeschobenen Postens "OP North" nahe Pol-e Khomri eine Uniform der afghanischen Streitkräfte ANA. Bei dem Feuergefecht wurde der Angreifer den Angaben zufolge schwer verletzt.

Die Soldaten waren nach Isaf-Angaben gerade mit Wartungsarbeiten an einem Fahrzeug beschäftigt, als der Schütze das Feuer eröffnete. Der Zwischenfall ereignete sich einer Kurzmitteilung der Bundeswehr für das Parlament zufolge gegen 8.30 Uhr (MEZ). Die Verwundeten wurden inzwischen mit Rettungshubschrauber zur medizinischen Behandlung ausgeflogen.

Der Angriff ereignete sich im "OP North" (Beobachtungspunkt Nord), etwa 70 Kilometer nördlich von Kundus gelegene. Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hatte die Nacht von Mittwoch auf Donnerstag in dem Außenposten verbracht, der als einer der gefährlichsten Einsatzorte der Bundeswehr in Nordafghanistan gilt.

Der Polizeichef der Region, Daud Daud, bestätigte, es habe in der nördlichen Provinz Baghlan einen Anschlag auf Soldaten mit insgesamt zwei Toten und acht Verletzten gegeben. Der Täter habe ein Uniform getragen. Weitere Einzelheiten nannte er nicht.

Guttenberg sagte bei seiner Erkärung zu den Plagiatsvorwürfen: "Ich trage die Verantwortung für die Soldaten im Einsatz, wie ein Ereignis am heutigen Tag einmal mehr auf bittere Weise zeigt." Eine offizielle Bestätigung gab es zunächst nicht.

Im "OP North" sind Soldaten eines Ausbildungs- und Schutzbataillons stationiert, das für das Training der afghanischen Armee im Einsatz gebildet wurde. In der Nähe des Vorpostens waren im vergangenen Jahr bei Gefechten und einem Anschlag insgesamt fünf deutsche Soldaten getötet worden. Die Bundeswehr nennt die Stellung auch "Adlerhorst". In dem stark befestigten Lager sind 500 Bundeswehrsoldaten stationiert.

© dpa/Reuters/dapd/AFP/woja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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