Tote bei Schiffsunglück im Polarmeer:Retter ohne Rettung

Sie sollten einen havarierten Schiffskutter retten und kamen am Ende selbst ums Leben. Elf russische Matrosen sind im Polarmeer ertrunken, weil an Bord ihres Schiffes zu wenig Schwimmwesten waren.

Sie sollten Fischer aus Seenot retten und hatten selbst viel zu wenig Schwimmwesten an Bord, als ihr Schiff im eiskalten Polarmeer kenterte: Elf russische Matrosen ertranken bei einem gescheiterten SOS-Einsatz, nur drei Mann überlebten.

11 russische Matrosen starben bei einer Rettungsaktion in Nordsibirien. Das Foto zeigt ein Schiff, dass sich 2007 durch raue russische Gewässer kämpft. (Foto: dpa)

Die insgesamt 14 Seeleute der "Alexej Kulakowski" hatten nur zwei Rettungswesten an Bord, wie die Moskauer Zeitung Komsomolskaja Prawda berichtete. Ihr Schiff sollte nahe der Mündung des Flusses Lena in Nordsibirien einen Fischkutter in Sicherheit bringen, der wegen eines Motorschadens havariert war.

Meterhohe Wellen hatten die "Alexej Kulakowski" etwa 35 Kilometer vom Hafen Tiksi entfernt zum Kentern gebracht. Die Besatzung eines Tankschiffs konnte nur den 30-jährigen Kapitän sowie zwei 19 und 20 Jahre alte Mechaniker retten. Die Suche nach den übrigen Seeleuten blieb ergebnislos. Die Besatzung eines Hubschraubers entdeckte bloß eine leere Rettungsinsel im nur vier Grad kalten Wasser der Laptewsee.

Die Crew des Fischkutters blieb unverletzt. Warum der Schlepper in der Nacht zum Freitag sank, ist noch unklar. Das Schiff sei eigens für solche Wetterbedingungen konstruiert worden, sagte ein Sprecher der Werft.

© sueddeutsche.de/dpa/holz - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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