Malaysia:Rätsel um herrenlose Boeings in Kuala Lumpur gelöst

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Drei nun nicht mehr herrenlose Jumbos stehen auf dem Flughafen in Kuala Lumpur. (Foto: AFP)

Der Besitzer der Flugzeuge hat sich gemeldet. Er versteht die Aufregung nicht - und schaltet seinen Anwalt ein.

Drei Jumbos bitte abholen

Per Zeitungsannonce sucht der Flughafen von Kuala Lumpur seit Anfang der Woche nach dem Besitzer dreier Boeing 747. Die Jumbojets sollen binnen zwei Wochen abgeholt werden, sonst würden sie verscherbelt, hieß es in der Anzeige.

Nach nur vier Tagen hat sich der Besitzer jetzt tatsächlich gemeldet - und wundert sich über die Aufregung. Blue Peterson aus den USA, ehemaliger Pilot für Malaysia Airlines und jetzt Chef der kleinen Frachtfluggesellschaft Swift Air Cargo, sagte der Nachrichtenagentur AFP, er habe die drei Maschinen bereits im Juni gekauft und stehe seither mit der Geschäftsführung des Flughafens in Kontakt. "Ich wachte am Montag auf und war total verblüfft zu sehen, dass sie den Besitzer suchen."

Der Fall bleibt rätselhaft. In einem Interview mit der SZ hatte ein Sprecher des Flughafens bereits angedeutet, dass durchaus bekannt sei, wem die Maschinen gehören. Die Kontaktaufnahme gestalte sich aber schwierig, weil der Besitzer sich im Ausland befinde.

Besitzer übergibt die Sache seinem Anwalt

Peterson behauptet wiederum, der Flughafenbetreiber habe sich bislang geweigert, Swift Air Cargo als Besitzer der drei Maschinen anzuerkennen. Ein Grund sei wohl, dass die malaysische Aufsichtsbehörde der Fluggesellschaft noch keine Fluggenehmigung erteilt habe.

Es könne sich aber auch um einen Trick der Flughafenverwaltung handeln: "Es ist möglicherweise Hinhaltetaktik. Sie wollen die vom Vorbesitzer nicht bezahlten Gebühren einstreichen, indem sie die Maschinen verkaufen." Peterson habe immer wieder versichert, er sei zu Verhandlungen bereit. Jetzt wisse er aber auch nicht mehr weiter und übergebe die Sache seinem Anwalt. "Na ja, das hier ist Malaysia", sagte der Ex-Pilot.

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