Der Betreiber der Atomruine Fukushima zweifelt langsam daran, die Lage in dem zerstörten AKW bis Jahresende stabilisieren zu können.
Einige Vertreter des Energiekonzerns Tepco seien der Ansicht, dass die teilweise Kernschmelze in den Reaktoren 1 bis 3 die Reparaturarbeiten verzögern dürften, erfuhr die Nachrichtenagentur Kyodo. Tepco hatte am 17. April erklärt, die Atomanlage in sechs bis neun Monaten stabilisieren zu wollen.
Am Wochenende waren im Reaktor 5 stundenlang die Kühlpumpen ausgefallen. Die Reparaturtrupps schalteten auf Ersatzpumpen um, die Meerwasser zur Kühlung der Reaktoren und Abklingbecken nutzen. Nach 15 Stunden konnte das Kühlsystem wieder in Gang gesetzt werden, wie die Nachrichtenagentur Jiji Press unter Berufung auf den Betreiberkonzern Tepco berichtete.
Warnung vor Erdrutschen
Unterdessen warnte die Meteorologische Behörde vor möglichen Erdrutschen in der Katastrophenregion in Folge andauernder Regenfälle. Zwar schwäche sich der Regen inzwischen ab, doch sei der Boden nach dem Megabeben und dem Jahrhundert-Tsunami vom 11. März gelockert. Die Atomanlage Fukushima blieb von dem Taifun zunächst verschont.
Berichte über Schäden lagen noch nicht vor. Der Regen ist eine Folge eines inzwischen zur Tiefdruckzone abgeschwächten Taifuns. Dieser hatte zuvor den Süden mit Regen und starken Winden überzogen. Ein Mensch starb, 61 wurden verletzt.
Eine große Mehrheit der Japaner misstraut einer Umfrage zufolge den Informationen ihrer Regierung über die Katastrophe im Atomkraftwerk Fukushima. In einer am Montag veröffentlichten Erhebung des Fernsehsenders Fuji erklärten 81 Prozent der Befragten, sie hätten kein Vertrauen in die Regierungsangaben zu der nuklearen Krise. Fast 85 Prozent bescheinigten dem Kraftwerksbetreiber Tepco ein schlechtes Krisenmanagement.