Essay über Venezuela:Die Revolution frisst ihre Kinder

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Als Hugo Chávez krank wurde, umgab er sich mit der Aura des Sakralen, die Macht abzugeben, war für ihn ausgeschlossen: Wandbild in Caracas 2015. (Foto: Ariana Cubillos/AP)

Mit der Machtübernahme von Chávez sah das ölreiche Venezuela seine Sehnsucht nach Wandel erfüllt. Jetzt dominiert das Militär, der öffentliche Sektor kollabiert. Von einem Land, dessen Weg in die Verzweiflung führt.

Von Alberto Barrera Tyszka

Jeden Tag spielen sich in Caracas dieselben Szenen ab. Menschen stehen im Morgengrauen Schlange für Lebensmittel, hinten flüstert eine alte Frau: "Das ist doch der Wahnsinn, was soll nur aus uns werden?" Sie wiederholt es wie ein Mantra, in ihren Augen liegen Trauer und Verzweiflung. Niemand antwortet, weil es niemand weiß.

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