Entführung in Mexiko:Drogenbande lässt Anonymous-Hacker frei

Der von den mexikanischen Los Zetas entführte "Anonymous"-Aktivist soll wieder frei sein. Damit zieht die Hacker-Gruppe ihre Drohung zurück, die Namen von Unterstützern des Drogenkartells preiszugeben.

Nach Drohungen der Hackergruppe Anonymous hat das berüchtigte mexikanische Drogenkartell "Los Zetas" einem Fernsehbericht zufolge ein zuvor entführtes Anonymous-Mitglied freigelassen.

In diesem Youtube-Video verlangt Anonymous die Freilassung eines seiner von Los Zetas entführten Mitglieds. (Foto: dapd)

Die Hacker hätten eine Frist zur Freilassung des Mexikaners bis zum 5. November gesetzt, andernfalls wollten sie Details über die kriminellen Machenschaften der Drogenbande veröffentlichen, berichtete der mexikanische Sender Televisa. Dem Bericht zufolge verkündete ein Anonymous-Mitglied die Freilassung über den Kurznachrichtendienst Twitter.

Die mexikanischen Behörden äußerten sich nicht zu dem Fall und hatten bereits zuvor erklärt, keine Bestätigung für die Entführung des Hackers zu haben. Die US-Sicherheitsberatungsfirma Stratfor hatte Anfang Oktober ein Video veröffentlicht, in dem ein maskiertes mutmaßliches Anonymous-Mitglied mit der Veröffentlichung der Machenschaften der Zetas droht, wenn sein Kollege nicht freigelassen werde.

Die Zetas gehören zu den mächtigsten und brutalsten Drogenkartellen in Mexiko. Seit die Regierung den Drogenbanden im Jahr 2006 den Kampf angesagt hatte, kamen im mexikanischen Drogenkrieg schätzungsweise mehr als 45.000 Menschen ums Leben. In einer Stellungnahme auf einer Webseite der Hacker-Gruppe Anonymous hieß es, dass Drohungen vonseiten des Kartells eingegangen seien. So habe Zeta angekündigt, es würden für jeden veröffentlichten Namen zehn Menschen getötet.

© AFP/dapd/cag - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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