Bergsteigen:Acht Tote bei Unglücken in den Alpen

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Ein Hubschrauber in Österreich fliegt einen Verunglückten ins Tal nach Krimml. (Foto: Zoom.Tirol/dpa)
  • Bei mehreren Unglücken in den Alpen sind an diesem Wochenende acht Menschen ums Leben gekommen.
  • Unter den Todesopfern sind vermutlich mehrere Deutsche.

In den Alpen sind am Wochenende mindestens acht Bergsteiger ums Leben gekommen. Die Unglücke ereigneten sich in Österreich, Deutschland und Italien. In Österreich starben am Sonntag fünf Mitglieder einer Seilschaft am Berg Gabler nahe der Ortschaft Krimml bei Salzburg. Wie der Leiter der Rettungskräfte mitteilte, gehen die Helfer davon aus, dass alle Bergsteiger der Gruppe Deutsche sind.

Es wird vermutet, dass ein Mitglied der Seilschaft in der Nähe eines Gletschers in eta 3000 Metern Höhe ausrutschte und vier weitere Menschen mit in die Tiefe riss. Nach Angaben der Landespolizeidirektion in Salzburg kamen die Teilnehmer der Gruppe aus dem Raum um die Städte Altötting und Burghausen in Oberbayern. Bei den Toten handle es sich um Männer im Alter von 34, 56, 65, 69 und 70 Jahren. Der sechste Alpinist - ein 75-Jähriger - überlebte schwer verletzt und wurde ins Krankenhaus nach Salzburg geflogen.

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Von Daniel Foppa

In den italienischen Südalpen starben mindestens zwei Mitglieder einer Seilschaft. Die Alpinisten waren am Sonntagvormittag am Berg Presanella auf einem Gletscher unterwegs. Auf einer Höhe von etwa 3200 Meter in der norditalienischen Provinz Trentino rutschten zwei von ihnen ab und rissen die übrigen der Gruppe in die Tiefe. Neben den beiden Toten gab es sieben Verletzte, unter ihnen ein 14-jähriger Junge. Bei den Verunglückten soll es sich um zwei Familien aus dem italienischen Brescia handeln.

Am Samstag kam bei einer Wanderung nahe Oberstdorf in Deutschland eine 80-jährige Frau ums Leben. Sie stammte aus dem Kreis Würzburg. Sie war am Samstagmittag laut Polizei mit ihrem 82-jährigen Ehemann auf den knapp 1680 Meter hohen Besler unterwegs. Kurz vor dem Gipfel hörte der vorauslaufende Ehemann seine Frau rufen. Sie rutschte über eine Wiese auf einen steilen Abbruch zu, wo sie etwa 200 Meter in die Tiefe stürzte. Unten fand der Mann die Frau mit schweren Kopfverletzungen. An einer Almhütte alarmierte der Hüttenwirt die Bergwacht, die aber nur noch den Tod feststellen konnte.

In der Schweiz wurde zudem am Samstag die Suche nach acht Bergwanderern eingestellt, die seit zwei Erdrutschen vom Mittwoch und Freitag bei dem Dorf Bondo im Kanton Graubünden vermisst werden. Die Gefahr für die Rettungskräfte, bei weiteren Erdrutschen verschüttet zu werden sei zu groß, hieß es von der Schweizer Polizei.

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