Ölpest vor Neuseeland:"Rena"-Kapitän bekennt sich schuldig

Er hatte das Containerschiff "Rena" im Oktober auf ein Riff laufen lassen und damit eine der schlimmsten Umweltkatastrophen in der Geschichte Neuseelands ausgelöst. Der philippinische Kapitän hat nun vor Gericht ein umfassendes Geständnis abgelegt. Ihm drohen bis zu sieben Jahre Haft.

Tausende tote Seevögel, verseuchte Sandstrände: Als im Oktober das Frachtschiff Rena auf das Astrolabe-Riff lief, leck schlug und 400 Tonnen Schweröl ausliefen, war es für Neuseeland die schlimmste Umweltkatastrophe in der Geschichte des Landes. Dem Kapitän und seinem Navigationsoffizier wird derzeit in Tauranga der Prozess gemacht - sie haben sich schuldig bekannt.

Bei schwerem Sturm brach das Wrack der Rena im Januar endgültig auseinander. Die Bergungsarbeiten dauern auch Monate nach der Havarie des Containerschiffes noch an. (Foto: Getty Images)

Durch sein Verhalten sei die Umwelt in unnötiger Weise gefährdet und das Meer verunreinigt worden, sagte der philippinische Kapitän laut Medienberichten vor dem örtlichen Bezirksgericht. Er bekannte sich zu allen sechs Vergehen, die ihm angelastet werden. Unter anderem gab er zu, nach der Havarie das Logbuch des Schiffes manipuliert zu haben, um die Ursachen des Unfalls zu vertuschen. Sein Offizier gestand seine Schuld in vier von fünf Anklagepunkten ein. Nur zu dem Vorwurf, das Schiff in gefährlicher Weise geführt zu haben, äußerte er sich nicht.

Den beiden Männern drohen bis zu sieben Jahre Haft. Bis zur Urteilsverkündung, die für den 25. Mai erwartet wird, bleiben sie auf freiem Fuß. Die Identität der Angeklagten wird geheimgehalten - auch deswegen, weil aufgebrachte Einheimische ihnen in der Vergangenheit gedroht hatten.

Die Aufräumarbeiten nach der Havarie des unter liberischer Flagge fahrenden Containerschiffes dauern auch Monate nach dem Unglück noch an. Bislang hätten das Abpumpen des Öls und die Bergung von Containern, die von der Rena ins Meer gespült wurden, 130 Millionen neuseeländische Dollar (97 Millionen Euro) gekostet, rechneten die neuseeländischen Behörden kürzlich vor. Im Januar war das Wrack bei schwerem Sturm auseinandergebrochen und teilweise im Pazifik versunken.

© Süddeutsche.de/dpa/leja - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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