Lachen, auch wenn es wehtut: In dieser Kunst sollte sich die Lokalprominenz von Wolfratshausen und darüber hinaus am Freitagabend wieder üben dürfen. Denn zur diesjährigen Auflage des Starkbierfestes in der im Vorfeld restlos ausverkauften Loisachhalle hatten sich Darsteller und Macher der Loisachtaler Bauernbühne allerhand einfallen lassen, wie sich am Freitagnachmittag in der Generalprobe abzeichnete. Der Titel des Singspiels: "Die drei ??? auf der Suche nach einem Thema."
Traditionell ist der Saal schon immer lange vor Beginn voll besetzt, und froh ist, wer da einen Ehrenplatz inne hat. Ob das allerdings auch dann immer noch der Fall ist, wenn man anschließend im Singspiel ins Rampenlicht gestellt wird, sei an dieser Stelle einmal dahingestellt. Allerdings steht die Loisachtaler Bauernbühne mit ihren aufwendigen Inszenierungen beim Derblecken stets für Ironie, Witz und darstellerische, weil auch selbstironische, Klasse und sorgt gerade aufgrund dieser Mischung für Begeisterung und Lachtränen in den Augen - zumindest beim bürgerlichen Publikum.
An Steilvorlagen für Persiflagen mangelt es derzeit freilich nicht, aus denen man schöpfen kann. Ob die Streitigkeiten zwischen Fraktionen und Bürgermeister, Ränkeschmiedereien, das Gezerre um Bürgerladen oder Andenken-Laden im Untermarkt 10, Isar-Kaufhaus und anderer Leerstand in der Marktstraße, das Ende von Möbel Mahler, die S-Bahn-Verlängerung oder die Anziehungskraft der Stadt auf Tagestouristen ("Wie Sie sehen, sehen Sie nichts"): Die Zustände und Charaktere in und um die Loisachstadt lassen sich trefflich zugespitzt persiflieren. "Denn sie wissen nicht, was sie tun, und was sie wissen, tun sie nicht", sollte es die hohe Geistlichkeit auf den Punkt bringen.
Doch nicht nur Wolfratshausen alleine steht im Fokus der Bauernbühnen-Satiriker. Auch das Hallenbad in Geretsried und die dortigen Hauptakteure der Politik wurden aufs Korn genommen, und ja, auch die lokale Presse wurde nicht verschont, in deren Druck so manche Idee zerrieben wird. Eine ausführliche Kritik zum Singspiel-Derblecken lesen Sie am Wochenende unter www.sz.de/wor oder am Montag in der Druckausgabe.