Keine Alternativen:Tölz braucht die Geburtshilfe

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CSU und Grüne stellen gemeinsam Antrag an den Stadtrat.

Von Alexandra Vecchiato, Bad Tölz

Nicht nur die Frauen bei den Kreis-Grünen treibt das Thema "Geburtshilfe in Bad Tölz" um. Der Tölzer CSU-Ortsverbandschef und Stadtrat Ingo Mehner hat sich mit Grünen-Fraktionssprecher Franz Mayer zusammengetan. Beide stellen einen Antrag für die Stadtratssitzung an diesem Dienstag, 28. November, im Tölzer Rathaus. Das Gremium soll beschließen: "Die Stadt Bad Tölz hält eine Geburtshilfe in Bad Tölz zur Versorgung des Landkreises für absolut erforderlich." Die Stadt solle beim Landkreis nachhaken. Denn der Kreis habe viele Monate ins Land ziehen lassen, ohne über den Sachstand der Verhandlungen zu informieren.

Die Geburtshilfeabteilung an der Asklepios-Stadtklinik war Ende März dieses Jahres geschlossen worden. Der Kreistag hatte zuvor beschlossen, die Geburtshilfe an der Kreisklinik Wolfratshausen zu stützen und auszubauen sowie am Standort Bad Tölz wieder eine Geburtshilfe zu betreiben. Seitdem laufen Verhandlungen mit der Kreisklinik Starnberg, um wenigstens den Wolfratshauser Standort aufrechterhalten zu können. Dort soll in Kooperation eine Geburtshilfe-Hauptabteilung etabliert werden. Landrat Josef Niedermaier (Freie Wähler) hatte stets darauf hingewiesen, dass es vorerst nur um Wolfratshausen gehen werde. Als Alternative hatten die Kreis-Grünen angeregt, ein neues Geburtshaus in der Kurstadt von Seiten des Landkreises zu unterstützen. Mit dem Vorschlag wird sich der Kreisausschuss in seiner Sitzung am Montag, 11. Dezember, befassen.

Die beiden Tölzer Kommunalpolitiker Mehner und Mayer fordern in ihrem Antrag des Weiteren, dass der Landkreis Verhandlungen mit der Staatsregierung wegen eines Sicherstellungszuschlags für die Geburtshilfe in Bad Tölz aufnehmen und auch die Hebammenhilfe im gesamten Landkreis sicherstellen solle. Die Krankenhäuser in Wolfratshausen, Starnberg und Agatharied seien für viele Frauen aus dem Südlandkreis keine ausreichende Alternative. Schon im Normalfall brauche man zu den nächst gelegenen Kliniken deutlichmehr als 30 Minuten, noch länger sei man bei Staus und im Winter bei Schnee unterwegs.

Trotz der Dringlichkeit des Themas Geburtshilfe habe weder die Stadt Bad Tölz noch die Öffentlichkeit seit acht Monaten eine Rückmeldung bekommen, wie es um den Erhalt der Geburtshilfe in Bad Tölz stehe, heißt es ferner in dem fraktionsübergreifenden Antrag. Die im Südlandkreis ansässigen Hebammen hätten sich in der Zwischenzeit anderweitig orientiert, sodass sich die Versorgungssituation der Frauen auch in Hinblick auf die Geburtsvor- und -nachbereitung außerhalb des Krankenhauses verschlechtert habe. Durch die Förderung der Hebammenhilfe könnten die negativen Auswirkungen der Schließung zwar nicht verhindert, aber wenigstens vermindert werden, sind sich Mayer und Mehner sicher. Und die Hebammen hätten einen Anreiz, weiterhin im Südlandkreis tätig zu sein.

Stadtrat Bad Tölz, 28. November, 16 Uhr, Sitzungssaal, Rathaus

© SZ vom 28.11.2017 - Rechte am Artikel können Sie hier erwerben.
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