Die drei Städte des Landkreises haben am Dienstag die Stellvertreter der Bürgermeister gewählt. Während das Ergebnis in Wolfratshausen schnell feststand, gab es in Geretsried eine Überraschung: Nach ihrer Schlappe bei der Bürgermeisterwahl stellen die Freien Wähler nun auch weder den Zweiten noch den Dritten Bürgermeister. In Bad Tölz wurde per Los entschieden.
Wolfratshausen
In Wolfratshausen fielen die Entscheidungen eindeutig: Künftig wird Fritz Schnaller (SPD) als zweiter Bürgermeister Amtsinhaber Klaus Heilinglechner (BVW) vertreten. Dritter Bürgermeister ist Helmuth Holzheu (CSU). Er erhielt 22 von 23 Stimmen. In geheimer Wahl entfielen auf Schnaller 21 von 23 abgegebenen Stimmen. Der CSU-Fraktionsvorsitzende Günther Eibl hatte erklärt, seine Parteverzichte auf den Posten des Zweiten Bürgermeisters. Damit wolle sie ein Zeichen kollegialer Zusammenarbeit setzen. Im Stadtrat hätten die BVW, die CSU sowie Grüne plus SPD jeweils ein Drittel der Stimmen.
Fritz Meixner (SPD) schlug Schnaller als Kandidaten für den Zweiten Bürgermeister vor. Es gab ebenso wie bei Holzheu, den Eibl als Kandidaten für den Dritten Bürgermeister benannte, keinen Gegenkandidaten. Schnaller definierte seine Arbeitsgrundlage als Zweiter Bürgermeister so: Zuerst begreife er dies als Ehrenamt. Der Sozialdemokrat betonte seine Überparteilichkeit. Zudem sollten alle drei Bürgermeister vertrauensvoll zusammenarbeiten.
Jeweils eine Stimme entfiel auf Helmut Forster (BVW) und Alfred Fraas (CSU) bei der Wahl des zweiten Bürgermeisters. Peter Plößl (CSU) bekam ebenfalls eine Stimme als Dritter Bürgermeister.
Geretsried
Der Geretsrieder Stadtrat hat am Dienstag Hans Hopfner (SPD) zum Zweiten Bürgermeister gewählt. Gerhard Meinl (CSU), bislang erster Stellvertreter, wurde Dritter Bürgermeister. Vorgeschlagen worden war Hopfner sowohl von seiner eigenen Fraktion, als auch von den Grünen und den Freien Wählern. Die FW, deren Kandidat Robert Lug dem neuen Bürgermeister Michael Müller (CSU) in der Stichwahl Ende März unterlegen war, verzichteten darauf, einen eigenen Vorschlag zu machen. Von 31 abgegebenen Stimmen waren fünf ungültig, 24 Räte stimmten für Hopfner, zwei gaben Gerhard Meinl (CSU) an. Meinl gewann gegen die von Robert Lug vorgeschlagene Sonja Frank (FW) die Wahl des Dritten Bürgermeisters. Lug hatte verzichtet. Die Freien Wähler zeigten sich über die Entwicklungen nicht überrascht. "Es ist offensichtlich, dass sich die CSU und die SPD abgesprochen haben", sagte Lug. "Das werden deutlich schwierigere sechs Jahre als bisher." Die SPD hatte sich bei der Stichwahl um das Amt des Bürgermeisters auf die Seite der CSU gestellt.
Bad Tölz
Das Los hat entschieden, wer in Bad Tölz Bürgermeister Josef Janker (CSU) vertritt. Sowohl Zweiter Bürgermeister Andreas Wiedemann (Freie Wähler) verdankt sein Amt einem gezogenen Zettel als auch Christof Botzenhart (CSU), der als Dritter Bürgermeister die Stadt repräsentieren wird. In beiden Fällen hatten die geheimen Wahlgänge samt Stichwahlen zum selben Patt geführt: zwölf zu zwölf Stimmen bei einem ungültig abgegebenen Votum. CSU und Grüne hatten sich abgesprochen, den Grünen Franz Mayer-Schwendner zu unterstützen. Demnach wäre die Wahl klar gewesen, es hätte nicht zum Patt kommen können und Wiedemann hätte mit maximal elf Stimmen von den Freien Wählern und der SPD rechnen dürfen. Woher die zwölfte Stimme für ihn kam, ist nicht bekannt. Pech hatte Willi Streicher (SPD) beim Versuch, Dritter Bürgermeister zu werden, was er schon vor sechs Jahren anstrebte. Auch damals endete die Wahl mit Stimmengleichheit und Streicher war nach dem Werfen einer Münze leer ausgegangen. Dieses Mal hatte Christof Botzenhart (CSU) das Glück auf seiner Seite.